Sonderdruck auS
Monographien
des römisch-Germanischen Zentralmuseums
Band 100
römisch-germanisches Zentralmuseum
Forschungsinstitut für Archäologie
römisch-Germanisches Zentralmuseum (Hrsg.)
honeSTa MiSSione
FeSTSchriFT Für BarBara pFerdehirT
Mit Beiträgen von
cristina-Georgeta alexandrescu · Thomas Becker · eugenia Beu-dachin
Paul Bidwell · Joanna Bird · Szilvia Bíró · ronald Bockius · Jérémie chameroy
Sorin Cociş · Geoffrey B. Dannell · Werner Eck · Annette Frey · Lothar Giels
nicolae Gudea · Peter Henrich · nick Hodgson · Thomas Ibeling · katarzyna Ibragimow · Bernard Lambot · Ulla Lund Hansen · Allard W. Mees · Andreas Pangerl
Marinella Pasquinucci · Marinus Polak · dieter Quast · Gabriele rasbach
Michel Reddé · Marcus Reuter · Markus Scholz · Martin Schönfelder
Florian Ströbele · Jaroslav Tejral · Andreas Thiel · Vladimir Turčan
Meike Weber · Peter Weiß
Verlag des Römisch-Germanischen Zentralmuseums
Mainz 2014
redaktion: claudia nickel, Marie röder, Markus Scholz (rGZM)
Satz: Dieter Imhäuser, Hofheim a. T.
Umschlaggestaltung: Reinhard Köster, Fotos Volker Iserhardt (RGZM)
Bibliografische Information
der Deutschen Nationalbibliothek
die deutsche nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in
der Deutschen Nationalbibliograie; detaillierte bibliograische
Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
ISBN 978-3-88467-196-2
ISSN 0171-1474
© 2014 Verlag des Römisch-Germanischen Zentralmuseums
Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten
rechte, insbesondere die der Übersetzung, des nachdrucks, der
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Wort wahrgenommen.
druck: druckZone GmbH & co. kG, cottbus
Printed in Germany.
INhaltSverzeIchNIS
Falko Daim · Markus Scholz
Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . IX
Schriftenverzeichnis Barbara Pferdehirt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XI
INStItutSgeSchIchte
Annette Frey
Ein Legionär macht Schule: wissenschaftlich fundierte Nachbildungen
für Forschung und Unterricht aus den Werkstätten des RGZM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
aNtIke SchIfffahrt
Marinella Pasquinucci
An eficient communication network: Roman land, sea and river routes in north-western Etruria . . . . . 33
Ronald Bockius
Ein römischer Bleiankerstock aus Gernsheim (Kreis Groß-Gerau). Zur Schiffsausrüstung
mediterraner Techniktradition aus dem Rhein. Mit einem Beitrag von Florian Ströbele . . . . . . . . . . . . . . 49
Marinus Polak
An early Roman naval base at Vechten (prov. Utrecht / NL): facts and iction . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69
Paul Bidwell · Nick Hodgson
South Shields as a late roman naval base . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99
lImeSforSchuNg uND greNzzoNeN
Katarzyna Ibragimow · Martin Schönfelder
endlich wieder Geschenke! römische Staatsgeschenke in Gräbern der vorrömischen eisenzeit
und der frühen römischen Kaiserzeit im Vergleich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109
Michel Reddé
L’armée romaine et les aristocrates gaulois . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121
Gabriele Rasbach
Aucissaibeln und Reliefknöpfe zwischen Gallien und Dalmatien – Funde aus einer
Mainzer Privatsammlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143
V
Thomas Becker · Markus Scholz
Eine Scheibenibel aus Hungen-Inheiden (Lkr. Gießen) und die Besatzungen der numerus-kastelle
am Taunus- und Wetteraulimes in severischer Zeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 169
Andreas Thiel
Virtus am Limes – ein Paradeschildbuckel aus Welzheim (Rems-Murr-Kreis) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 197
Jaroslav Tejral
Reevaluated but still enigmatic – the Roman site at »Burgstall« (okr. Brno-venkov / CZ) . . . . . . . . . . . . 221
Vladimír Turčan
Oberirdische Architektur aus der römischen Kaiserzeit in Stupava (okr. Malacky / SK) . . . . . . . . . . . . . . 249
Nicolae Gudea
Von den Geheimnissen des dakischen Limes – die Organisation der römischen Verteidigung
vor dem Kastell von Bologa (jud. Cluj / RO) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 257
Dieter Quast
Goldener Sepulkralschmuck der Römerzeit aus Ṭarṭūs / Antarados (SYR) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 265
Cristina-Georgeta Alexandrescu
Doch keine Amazone – zu einer Aediculawand aus Apulum (jud. Alba / RO) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 311
mIlItärDIplome
Werner Eck · Andreas Pangerl
Diplome für Soldaten der italischen Flotten zwischen Vespasian und Severus Alexander . . . . . . . . . . . 327
Peter Weiß
Neue Prätorianerdiplome des 3. Jahrhunderts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 345
Marcus Reuter
Zur deutung der missicii . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 363
keramIk uND romaNISIeruNg
Geoffrey B. Dannell
Masclus and Masclinus: a family affair? In cooperation with Allard W. Mees . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 371
Meike Weber
Samian ware and Roman frontiers – a few thoughts on the presence of form Drag. 31R
on the Antonine Wall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 405
VI
Joanna Bird
Two late Rheinzabern vessels from Roman Britain . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 417
Sorin Cociş · Eugenia Beu-Dachin
A stamp with the name of Claudius Donitianus Evaresto at Napoca (jud. Cluj / RO) . . . . . . . . . . . . . . . 427
Szilvia Bíró
Ein bemerkenswertes Gefäß mit Stempelverzierung
aus dem Vicus von Győr-Ménfőcsanak (Kom. Győr-Moson-Sopron / H) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 437
Ulla Lund Hansen
Ein Reibschalenfragment aus Vorbasse (Region Syddanmark / DK) – erster Fund von Reibschalen
in Skandinavien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 445
Peter Henrich · Thomas Ibeling · Lothar Giels
eine ländliche Siedlung des 5. Jahrhunderts aus rommerskirchen (rhein-kreis neuss) . . . . . . . . . . . . . 455
NumISmatIk
Jérémie Chameroy · Bernard Lambot
Offrandes bien tempérées. Monnaies offertes lors du passage d’un leuve,
à l’exemple du gué de Selles (dép. Marne / F) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 473
Andreas Pangerl
Vier Jahrzehnte Porträts des Mark Aurel auf römischen Reichsmünzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 495
VII
dIeTer QuaST
golDeNer SepulkralSchmuck Der römerzeIt
auS ṬarṬūs / AntArAdos (syr)
DIe fuNDe auS ṬarṬūs / AntArAdos
Im Jahr 1958 erwarb das römisch-Germanische Zentralmuseum (rGZM) aus der Sammlung Streubert in
München einen kleinen, bemerkenswerten Fundkomplex, der einer alten Beschriftung zufolge bereits
»1881 in antarados in kilikien-Syrien« zutage gekommen war. der Weg der Funde über mehrere Privatsammlungen lässt sich in groben Zügen über drei Generationen zurückverfolgen. allerdings erscheint das
angegebene Fundjahr nicht sicher zu sein, denn es ist unklar, wann der Fundzettel angefertigt wurde, vermutlich aber erst lange Zeit nach der entdeckung. Zu den Funden gehört u. a. eine goldene Totenmaske,
die mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit identisch ist mit einer von Heinrich Schliemann beschriebenen Maske,
die bereits 1877 zutage gekommen sein soll 1. H. Schliemann wurde von seinem »geschätzten Freund
Professor a. rhousopoulos von der universität athen auf eine sehr kleine goldene Maske aufmerksam
[ge]macht, die im vergangenen Frühling an der küste des alten Phoenike, gerade der Insel aradus gegenüber gefunden worden ist. Sie war dort von einem antiquitätenhändler angekauft [worden], der sie zuerst
nach athen brachte und sie mir in Boulogne zeigte, auf seinem Wege nach London, wo er sie verkaufen
wollte. die Maske ist von dünnem Goldblech und ungemein klein, daß sie dem anscheine nach nur auf das
Gesicht eines neugeborenen kindes passen würde; sie stellt ein Menschengesicht mit geschlossenen augen
in sehr roher repoussé-arbeit dar« 2.
der Befund ist – wie nicht anders zu erwarten – unbekannt, selbst die genaue Fundstelle ist nicht mehr zu
ermitteln, doch sollen zumindest einige ergänzende Hinweise zum Fundort bzw. umfeld angefügt werden.
Das antike Antarados beindet sich im Stadtgebiet des heutigen Ṭarṭūs, das wiederum im gleichnamigen
Gouvernement an der syrischen Mittelmeerküste liegt (Abb. 1). Bis in das beginnende 20. Jahrhundert hinein war der ort ein kleines Fischerdorf, das erst spät durch den Handel an Bedeutung gewann und heute
die zweitgrößte Hafenstadt des Landes ist. In der antike war die strategisch wichtige, dem Festland ca.
2,5 km vorgelagerte Insel Arados / Arwād (franz. Rouad) sehr viel wichtiger 3. neben den Schriftquellen, die
dokumentieren, dass Ṭarṭūs und auch das südlich gelegene ‘Amrīt / Marathus 4 zum Festlandsterritorium
arados’ gehörten, zeigt dies auch die ableitung des namens ant-arados. In phönizischer Zeit befand sich
auf der kleinen Insel die drittgrößte Handelsstadt des reiches mit einer schlagkräftigen Flotte, die im dienst
des persischen Großkönigs Xerxes I. an der Schlacht bei Salamis teilnahm 5. ein eigenständiges Stadtkönigtum scheint erst um 259 v. chr. innerhalb des Seleukidenreiches erloschen zu sein 6. das Zentrum des
Gebietes verlagerte sich nach norden, in eine phönizische Stadt, die Seleukos I. in Laodikeia / Latika (gouv.
damit wäre das Fundjahr 1881 nicht in einklang zu bringen,
doch kommt die Beschreibung einer kindermaske dem exemplar
aus dem rGZM so nahe, dass wohl das Fundjahr zu korrigieren
ist. Schliemanns Publikation erschien 1878, sodass der Fehler –
bei vorausgesetzter Identität – auf dem alten Fundzettel zu suchen ist.
2 Schliemann 1878, 437; wörtlich wiedergegeben bei Benndorf
1878, 365; erwähnt auch bei von Mercklin 1926, 310.
1
dussaud 1927, 121-123. – rey-coquais 1974, 91 f. – Hanna
1994, 19-27. – Sommer 2008, 21.
4 dussaud 1927, 123 f. – Hanna 1994, 27-39.
5 rey-coquais 1974, 144. 150. – Sommer 2008, 91.
6 Sommer 2008, 94.
3
HONESTA MISSIONE – Festschrift für Barbara Pferdehirt
265
Abb. 1 Lage von Ṭarṭūs / Antarados
(gouv. Ṭarṭūs / SYR), ‘Amrīt / Marathus, der
vorgelagerten Insel Arados / Arwād (franz.
rouad) und der römischen nekropole ‘azzar. – (umgezeichnet nach Saliby 1989, 20
Abb. 2; Karte M. Weber, RGZM).
Latika / SYr) umbenannt hatte 7. In römischer Zeit wurde antarados von konstantin »im zehnten Jahr seiner
Herrschaft« umbenannt in constantia und bereits im 4. Jahrhundert wird die Stadt (wieder unter altem
namen) als Bistum erwähnt. allerdings wird der ort im Itinerarium für Pilger von Bordeaux nach Jerusalem
aus dem Jahr 333 nur als mansio bezeichnet 8.
Wenngleich Antarados in den antiken Schriftquellen mehrfach Erwähnung indet, so fehlt es weitgehend an
archäologischen Quellen aus dieser Zeit im Stadtgebiet 9: »die ununterbrochene Besiedlung des küstenstreifens hat manche Spuren zerstört, andere mögen unter modernen Häusern liegen« 10. dennoch sind einige
durchaus auffällige objekte mit dem Fundort »Ṭarṭūs« überliefert, zusätzlich zu denen aus dem RGZM,
darunter u. a. zwei goldene Totenmasken 11. ausgedehnte phönizische nekropolen sind zwischen Ṭarṭūs
und dem ca. 5 km südlich gelegenen ‘Amrīt bekannt 12. Teilweise sind aber auch Gräber aus hellenistischrömischer Zeit erwähnt, beispielsweise die nekropole ‘azzar mit spätantiken Hypogäen 13. es ist durchaus
möglich, dass die Funde aus dem rGZM aus einer dieser nekropolen stammen.
es handelt sich dabei um Funde aus einer oder mehreren bereits (vor) 1877 geplünderten Grüften. die
goldene Totenmaske und zwei Paar ebenfalls goldene augenmasken lassen auf mindestens zwei, wahr-
Lembke 1998, 97 f.; 2001, 9.
Dussaud 1927, 124 f. – Rey-Coquas 1974, 42 Nr. 96. 120. 196.
257.
9 Gut überliefert sind erst die mittelalterlichen Befestigungen der
kreuzfahrer. – Vgl. mit weiterer Lit.: Hanna 1994, 9-19; Braune
1985; 2001.
10 Lembke 2001, 7.
7
8
266
Vgl. die zahlreichen Bronzen, die unter den Fundorten »amrith«
und »Tortose« verzeichnet sind: de ridder 1904, 399 (amrith);
420 (Tortose). – Tallon 1995, 69 f. Nr. 96. – Zu den Masken vgl.
Fundliste 5, 6.
12 Hanna 1994, 35-38. – elayi / Haykal 1996. – Lembke 1998, 97 f.
– Sommer 2008, 21-23. – Zuletzt Musafa 2013.
13 Saliby 1970/1971; 1989, 29 f.
11
D. Quast · Goldener Sepulkralschmuck der römerzeit aus Ṭarṭūs / Antarados
scheinlicher aber auf drei Bestattungen schließen 14, wobei die Maske aufgrund der Größe offensichtlich zu
einem kindergrab gehörte. Leider wurden nur die Maske und ein Teil der Goldfunde geborgen. Gefäße und
weitere Schmuckbeigaben, die für die chronologische einordnung von großer Bedeutung gewesen wären,
fehlen. das ensemble ist also unvollständig und auch die Geschlossenheit des Fundes ist nicht gesichert.
Zwar hat adolf rieth bereits 1973 ein Foto der Funde abgebildet, aber eine auswertung fehlt bis heute 15.
Sämtliche objekte sind aus sehr dünnem Goldblech gefertigt, sodass es sich zweifellos um reinen Sepulkralschmuck handelt. alle Stücke weisen teilweise beidseitig einen rötlichen Belag auf, der auf eisenoxidauflagerungen zurückzuführen ist, die vermutlich durch die Bodenlagerung entstanden sind 16.
Im rGZM, abteilung römerzeit, sind unter der nummer o.36700 folgende Funde inventarisiert:
1. Maske aus dünnem (0,08-0,15 mm) Goldblech mit sechs durchlochungen am rand; die Maske wurde
(vermutlich) über ein Model aus Holz, Ton o. Ä. gestrichen und nachgearbeitet; aufgrund der erhaltung
– die Maske ist im Grab stark verdrückt worden – sind keine genaueren aussagen möglich (Abb. 2).
Maße: 11,8 cm × 14,8 cm. – Gew. 16,967 g.
2. augenmaske aus dünnem (0,035-0,05 mm; Mittelsteg 0,1-0,12 mm) Goldblech, an den enden (wohl) je
eine durchlochung (Abb. 3, 2).
Maße: 11,6 cm × 3,1 cm. – Gew. 0,82 g.
3. augenmaske aus dünnem (0,02-0,06 mm) Goldblech, an den enden je eine durchlochung (Abb. 3, 3).
Maße: 11,8 cm × 3,1 cm. – Gew. 0,996 g.
4. Mundblech mit zwei durchlochungen (Abb. 3, 4).
Maße: B. 6,2 cm. – Materialstärke 0,04-0,05 mm. – Gew. 0,55 g.
5. Mundblech bestehend aus einem Mittelteil und je einem oberen und unteren randstreifen, Mittelteil mit
je zwei durchlochungen am rand (Materialstärke 0,1-0,14 mm; L. 17,9 cm; Gew. 9,169 g); oberer randstreifen mit je einer durchlochung am rand (Materialstärke 0,08-0,14 mm; L. 13,5 cm; Gew. 1,39 g); unterer randstreifen mit je einer durchlochung am rand (Materialstärke 0,01-0,09 mm; L. 10,9 cm; Gew.
0,669 g) (Abb. 3, 5).
6. 23 Blätter einer Blattkrone; die einzelnen Blätter weisen eine durchlochung zur Befestigung an einem reif
auf; eingepresste rippen geben ihnen trotz einer Materialstärke von nur 0,02-0,049 mm eine gewisse Plastizität; die Blätter sind zwischen 2,5 und 3,0 cm lang und wiegen zwischen 0,152 und 0,228 g (Abb. 3, 1).
um das kleine Fundensemble auswerten zu können, gilt es zunächst einmal, die chronologische einordnung
zu bestimmen sowie die Verbreitung vergleichbarer objekte. danach erst soll versucht werden, die Funde in
einen größeren kulturhistorischen kontext einzubetten.
Blätter eines kranzes
die 23 Blätter (Abb. 3, 1) stellen den »rest« eines kranzes dar; sie waren ursprünglich an zwei »Ästen«
aus Golddraht befestigt. derartige kränze – speziell für die Bestattung gefertigt – sind mehrfach seit dem
14
In niniveh (Fundliste 5, 15) wurden 1852 in einem Grab eine
Goldmaske und zusätzlich ein Mundblech und eine augenmaske entdeckt. unbekannt ist aber, ob sich nicht mehrere Bestattungen in dem Grab befanden, wofür auch die beiden Paare
ohrringe sprechen. dennoch ist nicht auszuschließen, dass die
Gesichtsmaske auf der augenmaske und dem Mundblech auflag. curtis 1976, 53; 1995, 227. – dagegen vgl. despini 2009,
23 anm. 15; 24 anm. 32.
Rieth 1973, 33 Abb. 9. – Dieses Foto ist zitiert bei Despini 2009,
24 anm. 31.
16 Für die analysen danke ich S. Hartmann (rGZM) herzlich. e. von
Mercklin (1926, 309) beschreibt auch für die Maske aus Sidon
»außen und innen […] Spuren rotbraunen eisenoxyds«.
15
HONESTA MISSIONE – Festschrift für Barbara Pferdehirt
267
268
D. Quast · Goldener Sepulkralschmuck der römerzeit aus Ṭarṭūs / Antarados
1
Abb. 2 Goldmaske aus Ṭarṭūs / Antarados (SYR): 1 Vorderseite. – 2 rückseite. – (Fotos V. Iserhardt, rGZM). – M. 1:1.
2
1
2
3
4
Abb. 3 augenmasken, Mundbleche und Blätter einer Blattkrone
aus Ṭarṭūs / Antarados (SYR). – (Fotos V. Iserhardt, rGZM). – M. 1:1.
5
4. Jahrhundert v. Chr. aus Gräbern vor allem aus den Randzonen des griechischen Kulturkreises bekannt 17;
im Hellenismus gelangten sie bis nach Mesopotamien 18. Während die frühen exemplare Myrten- oder Ölbaumblätter aufweisen, treten seit dem 3. Jahrhundert v. Chr. auch Eichenblätter hinzu 19. die Blätter aus
dem rGZM stellen jedoch eine andere Blattform dar. Sie sind »dreizackig« und sollten vielleicht übereinanderliegende Blätter abbilden 20. es könnte sich bei den lang gestreckten exemplaren aus Ṭarṭūs auch um Sellerieblätter handeln 21. Vergleichbare Formen sind erst ab dem Späthellenismus nachzuweisen und bis in die
römische Zeit hinein in Gräbern vor allem im östlichen Mittelmeerraum belegt 22. Für die Blätter des kranzes
aus dem RGZM ergibt sich somit leider nur ein recht großer Datierungsspielraum vom späten 2. Jahrhundert
v. Chr. bis zum 2./3. Jahrhundert n. Chr.
augenmasken und mundbleche
der kleine komplex aus Ṭarṭūs enthält einige Bleche, die zur Gesichtsbedeckung von Toten dienten. Dies
sind augenmasken, also zwei augenbleche, die durch einen Steg miteinander verbunden sind und dadurch
an »Brillen« erinnern (Abb. 3, 2-3) 23, sowie zwei Mundbleche (Abb. 3, 4-5). durchlochungen an den enden
zeigen, dass sie auf einen organischen Träger, wahrscheinlich Textil, aufgenäht waren. eine Befestigung auf
Holz ist hingegen unwahrscheinlich, da sowohl bei den Blechen aus Ṭarṭūs als auch bei den Vergleichsfunden niemals Niete überliefert sind. Eugen von Mercklin hat bei der Vorlage des Grabfundes aus Sidon / Şaydā
(gouv. al-Ǧanūb / LB) zwar vermutet, die Maske sei mittels eines Golddrahtes direkt am Kopf befestigt gewesen, doch spricht die äußerst geringe Materialstärke (Sidon: 0,06-0,12 mm) eindeutig dagegen 24.
es handelt sich um reste von Gesichtstüchern oder Totenschleiern, bei denen die wichtigen Partien – augen und Mund – durch Goldbleche betont wurden 25. natal’ja Valentinovna Pjatyševa und n. n. Pogrebova
haben bereits 1956 und 1957 die lange Geschichte der Verwendung ähnlicher augen- und Mundbleche
aufgezeigt, deren älteste Benutzung bis in das 2. Jahrtausend v. Chr. zurückzuverfolgen ist 26. nicht immer
ist dabei aber klar, ob die Bleche auf Textil befestigt waren, oder direkt auf augen und Mund aufgelegt
worden sind.
Ohne Grabungsbefund sind Augen- und Mundbleche nur schwer zu identiizieren, denn oftmals handelt es
sich um uncharakteristische Formen, die auch an kränzen als Blätter verwendet wurden 27. die beiden Mund17
18
19
20
21
22
Blech 1982, 92. 486 f. Listen 5-6. – Pfrommer 1990, 43-46.
Pedde 1991, 530 f. – reuther 1926, 256 (Ziegelgrab 27).
Pfrommer 1990, 43. – Zur Bedeutung der unterschiedlichen
Planzen vgl. Blech 1982, 93-97.
Naumann 1980, 20 Nr. 5.
rudolph 1995, 159 (»ahorn- oder Sellerieblätter«). – auch
wenn Sellerie dem heutigen Betrachter ungewöhnlich erscheint,
hatte er in der antike durchaus eine Bedeutung. Bei den »heiligen kranzspielen« in nemea bestand der traditionelle Siegerpreis aus einem kranz aus frischem Sellerie: knauß 2004, 55.
rudolph 1995, 157-159. – van ess / Petersen 2003, 95 f. – Miller
1979, 76 Nr. 16a Taf. 28 b-c. – Naumann 1980, 20 f. Nr. 5 Taf. 2
(jeweils mit weiteren Beispielen). – Vgl. weiterhin Toll 1946,
Taf. 36. 40. 42. 57 (Dura Europos). – Eskioğlu 1989, 192. 209
Abb. 9 (Garipler / TR). – Leper 1927, 242 Abb. 18, 1 (Chersonessos, krim / ua, Grab 76a). – Loboda / Puzdrovskij / Zajcev 2002,
311 Abb. 9, 1; 322 Abb. 14, 1. – Kat. Simferopol’ 2005, 15
Nr. 8; 16 Nr. 22; 19 Nr. 63. 65. 67; 20 Nr. 71; 21 Nr. 95; 24
Nr. 139. – Puzdrovski 2007, 386 Abb. 112, 1-2 Farbtaf. 11, 6;
393 Abb. 119, 1 Farbtaf. 1, 2. – Kat. Bonn 2013, 306. 308 (Ust’Al’ma bei Pesčanoe, Krim / UA).
270
23
24
25
26
27
Schon Stein 1928, 646, bezeichnete vergleichbare objekte aus
Astāna (Turfan, prov. Xinjiang / CHN) als »Spectales«.
von Mercklin 1926, 311; Materialstärke ebenda 308 f. anm. 6.
Zu ethnologischen Parallelen Benkő 1992/1993, 124-130. – In
Ägypten inden sich auch Blechbeläge für Nase, Zunge, Finger
und den Schambereich: Möllers 1910, 71; andrews 1994, 69.
– Im Tarimbecken sind die nasenverschlüsse aus gerollten Seidenstreifen bekannt, deren unteres ende gelegentlich mit aufgeklebtem Blattgold verziert war: Selbitschka 2010, 61.
Pjatyševa 1956, 30-41. – Pogrebova 1957. – Vágó / Bóna 1976,
183. – Vgl. auch Marshall 1911, 16-20 Nr. 151-157; 196
Taf. 2-3. – Gjerstad u. a. 1935, Taf. 63, 13; 68, 4. – Pieridis 1971,
16 f. Taf. 6, 4; 7.
Rudolph 1995, 160 Nr. 33.C.1-2. – Aus Grabungen, aber
ohne genauere Beschreibung der Lage im Grab, kommen einige blattförmige Bleche, die ebenfalls nicht unbedingt als
augen- / Mundbleche anzusprechen sind, vgl. z. B. abdul-Hak
1951, 126 (Tell nebi Mind, Grab 46). – Hartung u. a. 2003, 252
(Tell el-Fara‛in – Buto Grab 17). – Richter 2011, 156. 247 Nr. 34
Taf. 132, 3 (Nippur).
D. Quast · Goldener Sepulkralschmuck der römerzeit aus Ṭarṭūs / Antarados
Abb. 4 Verbreitung der Mundbleche aus Gräbern
und identiizierbare
Einzelfunde (2. Jh.
v. Chr. bis 4. Jh.
n. chr.). nachweise
vgl. Fundliste 1.
– (karte M. ober,
rGZM).
bleche aus dem rGZM würde man ohne die Überlieferung mit den anderen Funden kaum als solche erkennen können. Selbst länglich ovale exemplare, bei denen eine durchgehende Mittellinie eine Lippenöffnung
anzudeuten scheint, sind nicht immer eindeutig zu bestimmen, denn einige kränze weisen vergleichbare
Ölbaumblätter auf 28. Hier bietet nur die durchlochung an beiden enden klarheit. In späthellenistischer bis
römischer Zeit sind Mund- und augenbleche aus zahlreichen Bestattungen überliefert (Abb. 4-5). Während
die Beispiele aus den kriegergräbern aus dem Mausoleum des Skiluros in neapolis Skythika / Simferopol’
(Krim / UA) und aus Kamenskoe Gorodišče (Kamjanka-Dniprowska, Saporiska obl. / UA) noch in das letzte
Drittel des 2. Jahrhunderts v. Chr. datieren, ist der Großteil der anderen Befunde in den Zeitraum zwischen
dem 1. vorchristlichen Jahrhundert und dem 2. Jahrhundert n. Chr. einzuordnen 29. Selbst aus dem römischen Ägypten sind einige Beispiele bekannt 30 (Abb. 4-5). der derzeit jüngste Befund datiert in die zweite
Hälfte des 4. Jahrhunderts. In dem ausgeraubten Sarkophag 21/1926 aus Intercisa / Dunaújváros (Kom. Féjer / H) fand sich neben den beiden augenblechen noch eine Silbermünze Gratians (367/375-383) 31.
einzelne augenbleche liegen aus dem kleinen Fundkomplex aus Ṭarṭūs allerdings gar nicht vor (das RGZM
besitzt zwar ein solches, allerdings von unbekanntem Fundort [Abb. 21, 2] 32). Überliefert sind aber zwei
augenmasken (Abb. 3, 2-3). Gut datierte Vergleichsbeispiele, die für deren chronologische einordnung
Naumann 1980, 20 Nr. 3 Taf. 1.
Vgl. Fundliste 2, 10. 15.
30 Möllers 1926, 104.
28
31
29
32
Vágó / Boná 1976, 183.
Vgl. Anhang, Nr. 3.
HONESTA MISSIONE – Festschrift für Barbara Pferdehirt
271
Abb. 5 Verbreitung der augenbleche aus Gräbern
und identiizierbare
Einzelfunde (2. Jh.
v. Chr. bis 4. Jh.
n. chr.). nachweise
vgl. Fundliste 2. –
(karte M. ober,
rGZM).
von Bedeutung sind, kennt man von mehreren Fundstellen (Abb. 6) 33. Aus Haftashan (prov. Kermānschāh)
im westlichen Iran stammt ein »Frauengrab« 34, das aufgrund eines Paares goldener späthellenistischer
Erotenohrringe von einigen Archäologen in das 1. Jahrhundert v. Chr. datiert wird, von anderen schon
in das 2. Jahrhundert v. Chr. 35 Wohl in das 1. Jahrhundert bis in die Mitte des 2. Jahrhunderts ist das
Frauengrab 1 aus Černorečenskij (Bachčisarajs’kij raj., Krim / UA) mit einer getriebenen Bronzekanne der
»Straldza-Gruppe« zu stellen 36. In das 1. Jahrhundert v. Chr. bis in das 1. Jahrhundert n. Chr. werden die
Grabhügel der Kuban-Region eingeordnet, die von Irina Ivanovna Guščina und Irina Petrovna Zaseckaja als
Zubovsko-Vozdviženskaja-Gruppe zusammengefasst werden. Die Datierung erfolgt aufgrund griechischer
und römischer Importfunde 37. Zu dieser Gruppe gehört auch der »ostryj«-kurgan in Jaroslavskaja (krasnodarski krai / ruS), der eine augenmaske enthält, die im Gegensatz zu allen anderen bekannten exemplaren
aber runde, verzierte Bleche zeigt 38. Der Glasskyphos vom Typ IIIa,3 nach Ivan I. Marčenko und Natal’ja Ju.
Limberis, die Griffe eines Silbergefäßes sowie die bronzene Patera datieren das Grab aus Jaroslavskaja in die
aus älteren kontexten ist mir bislang nur eine augenmaske aus
dem archaischen Grab 197 aus archontiko bei Pella bekannt:
Chrysostomou / Chrysostomou 2002, 476 Abb. 8; 2009a, 483
Abb. 5.
34 die Geschlossenheit des Fundes kann nur vermutet werden.
Vgl. calmeyer 1989, 608 anm. 38.
35 Eine Datierung in das 1. Jh. aufgrund der Ohrringe erfolgte
durch Heilmeyer 1987, 233, und ihm folgend, durch Platz-Horster 2001, 84. – Eine etwas frühere Datierung in die 1. Hälfte
oder Mitte des 2. Jhs. v. Chr. bei Pfrommer 1990, 191. 193. 291
Nr. FK 181; 365 Nr. OR 146. – Vgl. Calmeyer 1989, 614 Anm.
41.
36 Die Funde des Grabes sind bei Babenčikov 1963, Taf. 1, 1; 2, 4.
5; 5, 9. 17-18; 6, 1. 7. 10; 9, 2; 10, 5; 12, 1. 3; 13, 2; 14, 3. 5-6.
33
272
11. 18; 15, 2 abgebildet. Die Bronzekanne ebenda Taf. 12, 1.
Zur Bronzekanne vgl. zuletzt Simonenko 2008, 20 und Puzdrovskij 2007, 178. aus dem Grab ist auch ein »Gegenstand
vom Typ Dratów« bekannt (Babenčikov 1963, Taf. 6, 7), der
nach kokowski, 2003, 286 »chronologisch zumindest mit der
Stufe c3 [ca. 300-370/380] zu verbinden ist«. nichts sonst im
Grab aus Černorečenskij deutet auf eine so späte Zeitstellung.
37 Guščina / Zaseckaja 1989, bes. 92-96. – Für den Literaturhinweis und ergänzende Informationen danke ich Frau dr. habil.
V. Kulcsár (Szeged) sehr herzlich.
38 Guščina / Zaseckaja 1989, 128 Taf. 1, 20. – Pjatyševa 1956, 34
Abb. 5. – Pogrebova 1957, 147 Taf. 2, 1. – Marčenko / Limberis
2008, Taf. 2, 7.
D. Quast · Goldener Sepulkralschmuck der römerzeit aus Ṭarṭūs / Antarados
Abb. 6 Verbreitung der augenmasken (2. Jh.
v. Chr. bis 4. Jh.
n. chr.). nachweise
vgl. Fundliste 3. –
(karte M. ober,
rGZM).
erste Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr. 39 eine nahezu identische augenmaske liegt aus Baturinskaja (krasnodarski krai / ruS) vor 40. Schwieriger zu datieren sind die beiden Goldblech-»Brillen« aus dura-europos
(gouv. deir ez-Zor / SYr), da die Gräber der nekropole doch insgesamt stark beraubt sind 41. nicholas Peter
Toll weist das Grab 6, aus dem beide exemplare stammen, seiner Gruppe V zu und datiert die, über mindestens drei Generationen genutzte Katakombe in das 1. Jahrhundert n. Chr. 42 das derzeit jüngste Beispiel
einer augenmaske stammt aus dem kindergrab III aus nuzi / Jorgan Tepe / kirkuk (gouv. kirkuk / IrQ) und
gehört in die dortige »late period«, die Richard Francis Starr in das 3. Jahrhundert, »probably transitional
from Parthian to Sassanian«, also in die Jahrzehnte um 220/230 datiert 43.
damit ist für die beiden exemplare aus Ṭarṭūs lediglichr ein sehr weiter chronologischer Rahmen von mehr
als drei Jahrhunderten (1. Jh. v. Chr. bis 1. Drittel 3. Jh. n. Chr.) gewonnen worden.
nur am rande sei hier auf ein »revival« der augenmasken (und auch der einzelnen Mund- und augenbleche) aus Gold und Silber hingewiesen. Sie kommen anscheinend mit den »landnehmenden« ungarn
im 9. Jahrhundert aus dem westlichen Uralgebiet ins Karpatenbecken 44. Inwieweit diese Masken auf zentralasiatische Exemplare des 6. Jahrhunderts zurückgehen, ist unklar. Aus den Grabungen Aurel Steins in
Astāna (Turfan, prov. Xinjiang / CHN) sind einige silberne Augenmasken bekannt, die von Gerd Koenig als
Sandschutzbrillen interpretiert werden, obwohl bereits a. Stein sie als »spectacles of dead« beschrieben
hatte, die mit einer seidenen Gesichtsabdeckung vernäht waren 45. In einem der Gräber fand sich ein Solidus
39
40
41
42
43
44
Marčenko / Limberis 2008, 271. 289 f. 297.
Černopickij 1985, 253 Abb. 2.
Toll 1946, 21. 132.
ebenda 136.
Starr 1939, 566-569.
Augenmasken: Schulze-Dörrlamm 1988, 401 f. Abb. 25; 463
Liste 13. – einzelne augen- und Mundbleche z. B. r.-alföldi
1957, 475 Nr. 3. 17. 24 Taf. 130, 9. 16-17. – Fodor 1974, 168
Abb. 5, 3-6. – Kat. Budapest 2013, 59 Abb. 32; 65 Abb. 38; 67
Abb. 40, oben; 69 f. Abb. 42-43.
45
Stein 1928, 646 Taf. 89 (es besteht aber Unsicherheit über
die Funktion der Brillen). – koenig 1982, 104-106. – LuboLesničenko 1984, 114 f. Abb. 38; 53. – Weiteres Exemplar aus
den Grabungen 1973: Ma 1998, 198 (Farbtaf.); 301 (dort wieder als Sandschutzbrille). Weitere exemplare: de crussol 2000,
323 f. – Zu den Gesichtsabdeckungen aus Textilien (»Fu-Mien«)
vgl. riboud 1977; 1987. – Selbitschka 2010, 58. 95 anm. 15,
106.
HONESTA MISSIONE – Festschrift für Barbara Pferdehirt
273
Abb. 7 Verbreitung der bronze- und eisenzeitlichen Goldmasken. nachweise vgl.
Fundliste 4. – (karte M. ober, rGZM).
Justinians I. (527-565), der zumindest einen terminus post quem bietet. In einer anderen Bestattung waren
auf die Augen der Toten sasanidische Silbermünzen (Xusrō I. Anōširvān [531-579] und Hormizd IV. [579590]) gelegt worden 46. Mihály Benkő leitet die Astānaer »Brillen« von den parthischen Augenmasken ab
und sieht eine Vermittlung über die später als Seidenstraße bekannte route 47. Hier in Zentralasien haben
sich nach seiner Meinung die Masken und besonders seidene Gesichtsabdeckungen mit eingenähten augenmasken als Bestandteil reiternomadischer Bestattungssitten erhalten und seien mit der Migration einiger
Turkvölker in den Westen gelangt 48.
goldmaske
der wohl auffälligste Fund des kleinen komplexes aus Ṭarṭūs ist die goldene Gesichtsmaske, die aufgrund ihrer Größe von einer kinderbestattung stammen könnte (Abb. 2). Goldmasken sind aus dem
mykenischen Griechenland bekannt – allerdings nur aus den Schachtgräbern des namengebenden Fund-
Stein 1928, 647. – koenig 1982, 104-106. – de crussol 2000,
323 f.
47 Benkő 1992/1993, 115 f.
46
274
48
ebenda 113-124.
D. Quast · Goldener Sepulkralschmuck der römerzeit aus Ṭarṭūs / Antarados
Abb. 8 Verbreitung der römisch-parthischen Goldmasken. nachweise vgl. Fundliste 5. – (karte M. ober, rGZM).
ortes 49 –, aber auch – neben einem bislang undatierbaren exemplar 50 – aus den randgebieten des archaischen Griechenlands (Abb. 7). Zahlreiche arbeiten haben sich vor allem mit der Frage der Herleitung
dieses besonderen Bestattungsbrauchs beschäftigt, wobei für die bronzezeitlichen Stücke immer wieder
die mögliche Übernahme aus Ägypten diskutiert wurde 51. Für die eisenzeitlichen Masken hingegen gilt
das Hauptaugenmerk der ethnischen Interpretation: waren die Bestatteten Griechen oder nicht 52. Interessant ist, dass zwischen beiden Gruppen eine zeitliche Lücke von gut 1000 Jahren besteht und sich
die Verbreitung beider Gruppen ausschließt. davon räumlich wiederum völlig abweichend sind die einige
Jahrhunderte jüngeren exemplare, die aufgrund ihrer Verbreitung und Zeitstellung als »parthisch-römisch«
bezeichnet werden und zu denen auch der Fund aus Ṭarṭūs zählt. Sie stammen vor allem von der Levanteküste, streuen aber nach Mesopotamien, ins nördliche Schwarzmeergebiet und sogar ins nordöstliche
Saudi-arabien (Abb. 8). die enorme Funddichte im heutigen Libanon und Syrien wird noch dadurch betont,
dass oftmals mehrere Masken aus einem ort vorliegen, aus Sidon allein 15. Wie »gewöhnlich« die römischparthischen Goldmasken waren, zeigt sich in einem alten entdeckungsbericht. In einem Hypogäum in Sidon
49
Fundliste 4, 1. – Zu einem möglichen weiteren exemplar aus
einem Männergrab aus Mouliana auf kreta – ein rechteckiges
Goldblech – vgl. despini 2009, 21 anm. 7 (dort weitere Lit.). –
Vgl. allg. auch Zavadil 2010. – auf die Frage, ob es sich bei der
Maske aus Grab 5 um eine (von Schliemann in auftrag gegebene) Fälschung handelt, braucht hier nicht weiter eingegangen
zu werden, vgl. dazu zuletzt Graziadio / Pezzi 2006, mit älterer
Lit. – Sicher als Fälschung ausgesondert wurde eine der aus
Mykene Grab 5 nachempfundene Maske aus »anatolien«: alp
1965.
50 Fundliste 4, 2.
51 despini 2009, 26-28 (mit älterer Lit.).
52 Theodossiev 1998; 2000. – Proeva 2006. – despini 2009, 29-53
(mit weiterer Lit.).
HONESTA MISSIONE – Festschrift für Barbara Pferdehirt
275
Abb. 9 Planskizze eines Hypogäums
bei Sidon / Şaydā (gouv. al-Ǧanūb / LB) mit
schematisch ergänzter Lage der Särge
und Goldmasken. – (nach von Mercklin
1926, 291 Abb. 1; mit Ergänzungen durch
M. Weber, RGZM). – o. M.
lag in jeder der sieben kammern eine Leiche mit einer solchen Gesichtsabdeckung in einem »dickwandigen,
mit kupferblech beschlagenen Holzsarg« (Abb. 9). nur die »besterhaltene« fand ihren Weg in eine Privatsammlung und von dort in das Hamburgische Museum für kunst und Gewerbe 53. dies lässt vermuten, dass
eine gewisse anzahl dieser Masken aus dünnem Blech erhaltungsbedingt nicht überliefert worden sind 54.
etwas Ähnliches scheint auch für Mesopotamien zu gelten, denn dort sind mehrere Blechmasken nur aus
alten Beschreibungen bekannt, während im original lediglich drei exemplare zu uns gekommen sind, nämlich zwei aus Niniveh / Mosul (gouv. Ninawa / IRQ) und eine aus Nippur / Nuffar (Afak, gouv. Al-Qādisiyya / IRQ)
(Abb. 10). die Blechmasken als eigene Gruppe zu beschreiben, ist daher unmöglich.
alle diese Masken dienten ausschließlich als Totenmasken, denn schon ihre extrem geringe Materialstärke
schließt eine Verwendung im Leben aus. Zudem ist bislang kein einziges exemplar aus einem gesicherten
Befund bekannt, bei dem es sich nicht um eine Bestattung handelt. das rGZM besitzt zwei weitere Masken
aus dünnem Goldblech, die im anhang vorgestellt werden (Abb. 20; 21, 1).
obwohl John curtis die »parthisch-römische« Gruppe bereits vor fast 40 Jahren erstmals und vor 20 Jahren
nochmals zusammengestellt hat, werden hier einige Überlegungen dazu angeführt 55. dabei gilt es zunächst einmal die chronologische einordnung zu bestimmen, denn gelegentlich werden die Masken dieser
Gruppe, gerade jene aus dem Libanon und Syrien, noch als phönizisch bezeichnet und entsprechend in das
5./4. Jahrhundert v. Chr. datiert 56. dabei spielt neben der Lage der Fundorte ein weiteres argument eine
wichtige rolle. aus phönizischen Bestattungen sind in einiger anzahl Masken bekannt 57. diese sind aber
aus Ton gefertigt und von groteskem Äußeren, sodass sie nicht für einen Vergleich herangezogen werden
können. da von den Goldmasken ein unerfreulich hoher anteil ohne kontext überliefert ist, sind die wenigen geschlossenen Befunde von großer Bedeutung. Datierbar in die erste Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr.
ist das exemplar aus emesa / Homs (gouv. Homs / SYr), Tell abu Sabun (Abb. 11) 58. Wohl ebenfalls in das
von Mercklin 1926, 293 f.
In diesem Sinne auch Fick 1999, 77.
55 curtis 1976; 1995. – Vgl. auch rostovtzeff 1935, 185.
56 Vgl. z. B. kukahn 1955, 32 anm. 95. – kat. Brüssel 1986, 213
Nr. 242. – Kat. Venezia 1988, 593 Nr. 55. – Kat. Paris 1998b,
53
54
276
147. – richtige datierung der Maske aus Sidon: kat. Paris 1980,
23 Nr. 140; 59 Abb.
57 ciasca 1988.
58 Seyrig 1952, 250.
D. Quast · Goldener Sepulkralschmuck der römerzeit aus Ṭarṭūs / Antarados
Abb. 10 nippur /
nuffar (afak, gouv.
Al-Qādisiyyah / IRQ),
Goldfunde aus
dem Pantoffelsarkophag 133.
das trapezförmige
Goldblatt diente als
Gesichtsmaske. –
(nach richter 2011,
Taf. 74, 3). – o. M.
1. nachchristliche Jahrhundert ist der bereits 1832 ausgegrabene Tumulus aus Olbia / Parutino (Mykolajiwska
obl. / ua) einzuordnen 59. Der goldene Halsring (eigentlich eher eine Kette) mit Trompetenenden indet seine
beste Parallele im Hort von Havor auf Gotland / S, der aufgrund seiner römischen Importe in die Mitte des
1. nachchristlichen Jahrhunderts datiert 60. Ebenfalls dem 1. Jahrhundert wird das Grab eines ca. sechsjährigen Mädchens zugewiesen, das in Thaj, Tell al-Zayer (prov. aš-Šarqīya / KSA) ausgegraben wurde 61.
In das 2. Jahrhundert werden die Bestattungen aus Sidon (jetzt im Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg) und aus niniveh eingeordnet. Zwar sind alle drei Gräber mit weiteren Beigaben ausgestattet gewesen (bronzene Löwenmasken [Sargbeschläge], Ringschmuck, Halsketten, Goldlitter, Glasgefäße, bronzenes
Salbgefäß, Münzen und Münzabschläge), doch sind diese nicht präziser zu datieren. Schon in die zweite
Hälfte des 3. Jahrhunderts gehört das Grab aus Pantikapeion / Kerč Glinišče (Krim / UA) . Ein Silberteller mit
Inschrift und Monogramm des bosporanischen königs rheskuporis II. oder III. (211-228) gibt einen terminus
post quem. Für das noch immer unvollständig publizierte Grab wird aber auch ein Hemmoorer eimer als Beigabe erwähnt, der eine zeitliche Einordnung in das 3. Jahrhundert nahelegt 62. eine so späte datierung wird
für einige weitere Masken erschlossen. das exemplar aus Zenobia / Halabiya (gouv. deir ez-Zor / SYr) stammt
aus einer Grenzfestung, die von den Palmyrenern erst nach der Mitte des 3. Jahrhunderts errichtet wurde 63.
die Maske aus kantari (Beirut, gouv. Beirut / LB) stammt aus einer römisch-byzantinischen nekropole, für
die bislang anscheinend eine Belegung von 200-600 nachzuweisen ist 64. aus dem Grab mit der Goldmaske
stammt aber auch ein goldener Fingerring mit einer einlage aus Lagenachat, zu dem gute Vergleiche aus
dem 2. Jahrhundert vorliegen 65.
damit sind alle sicher datierten Goldmasken in die ersten drei nachchristlichen Jahrhunderte einzuordnen.
Während die ältesten Nachweise aus der Provinz Syria bereits aus der ersten Hälfte des 1. Jahrhunderts stammen, sind diejenigen aus Mesopotamien – trotz deutlich schlechterer Quellenlage – anscheinend jünger 66.
Shchukin 2003, 19-21. – Fundliste 5, 2.
Nylén / Lund Hansen / Maneke 2005, 26-33 Abb. 21-24; 92 f.
(zur datierung). – andersson 1995, 85-88; 2011, 20-24 bes. 23
(dort wird der Halsring als altstück interpretiert).
61 Fundliste 5, 18.
Zuletzt Šarov 2003, 39-53 bes. 48.
Fundliste 5, 4. – Lauffray 1983, 9 f. 16. 21 f. – Fick 2004, 171.
64 curvers / Stuart 1995, 16. – Jidejian 1998, 200.
65 Kat. Paris 1998b, 194. – Deppert-Lippitz 1985, 32 Nr. 141.
66 Zu den datierungen vgl. Fundliste 5.
59
62
60
63
HONESTA MISSIONE – Festschrift für Barbara Pferdehirt
277
Das derzeit jüngste Exemplar aus Kerč-Glinišče liegt sehr
peripher im Verbreitungsgebiet (Abb. 8).
ein kurzes zwischenresümee
1
2
der kleine Fundkomplex aus dem rGZM aus Ṭarṭūs kann
nur in den Zeitraum vom 1. Jahrhundert n. Chr. bis zum
frühen 3. Jahrhundert datiert werden und besteht ausschließlich aus Stücken, die für die Grablegung angefertigt wurden. Insgesamt stehen derartige objekte in (spät)
hellenistischer Tradition, wie oben aufgezeigt wurde 67. es
sei aber betont, dass die Gesichtsmasken eine neue erscheinung der römischen Zeit sind. Zusätzlich zu den in
Ṭarṭūs vertretenen Kränzen, Mundblechen, Augen- und
Gesichtsmasken sind in Mesopotamien und auf der krim
häuig auch Goldlitter überliefert, kleine Pressbleche unterschiedlicher Form, die in großer anzahl auf die kleidung
oder ein Leichentuch aufgenäht wurden. Sie inden sich
beispielsweise in Niniveh, Nippur, Ust’-Al’ma (Pesčanoe,
Bachčisarajs’kij raj., Krim / UA) und Kerč-Glinišče, Heliopolis / Baalbek (gouv. Beqaa / rL), nekropole douris Grab 7
und emesa, Tell abu Sabun Grab 11 68. Zwar ist bei diesen
kleinen Besatzstücken unklar, ob sie nicht auch schon zu
Lebzeiten auf ein Gewand appliziert gewesen sein könnten, doch prägten sie bei der Bestattung ebenso wie der
Totenschmuck den anblick des Leichnams. auf der krim
und im sarmatischen raum werden gerade im 3. und
4. Jahrhundert v. Chr. darüber hinaus häuig auch Gürtelschnallen als Grabbeigabe vollkommen unfunktional aus
Goldblech angefertigt 69. doch auch zu Lebzeiten getragener Schmuck indet sich in den Gräbern zusammen mit
curtis 1976, 59 f. – Pjatyševa 1956, 29-41.
Curtis 1976, 60 Abb. 97-100. – Peters 1897, 227 (»in it [the cofin]
were found 123 button-like gold objects made for sewing on stuff«.) –
Loboda / Puzdrovskij / Zajcev 2002, 313 Nr. 7; 32 Nr. 3; 331 Nr. 6. – Puzdrovskij / Zajcev 2004, 249 Abb. 12, 3; 253 Abb. 15. – Kat. Simferopol’
2005, 24 f. Nr. 137-139. 141-142. – Puzdrovskij 2007, Abb. 113-119. –
Minns 1913, 434 Abb. 325. – Šarov 2003, 46. – van Ess / Petersen 2003,
95 Abb. 20-21. – Seyrig 1953, 17. – Richter 2011, 156. 172. – Vgl. auch
Mordvinceva / khachaturova / Yurchenko 2010, 36-43.
69 Vgl. z. B. Hoffmann / von Claer 1968, 48-50 Nr. 35-57. – Kat. Nürnberg
1987, 107 Nr. 13. – Kat. Daoulas 1995, 114 Nr. 148. – Šarov 2003, 61
Abb. 24.
67
68
3
278
Abb. 11 Goldene Totenmaske und Gesichtshelm aus emesa / Homs (SYr),
Tell Abu Sabun Grab 1. – (Nach Seyrig 1952, Taf. 21. 23. 25). – o. M.
D. Quast · Goldener Sepulkralschmuck der römerzeit aus Ṭarṭūs / Antarados
goldenem Totenschmuck. Vor allem der qualitativ hochwertig gearbeitete ringschmuck verdeutlicht, dass
es sich dabei um Bestattungen von Mitgliedern einer wohlhabenden Mittelschicht handelte.
Während augen- und Mundbleche sowie augenmasken bereits in den letzten Jahrhunderten v. chr. im
Totenkult zum einsatz kamen, gingen erst nach der Zeitenwende einige Gruppen dazu über, nicht nur Partien des Gesichtes durch die Aulage von Blechen zu »vergolden«, sondern Gesichtsmasken zu verwenden,
während andere weiterhin augen- und Mundbleche sowie augenmasken nutzten. Wie ist das aufkommen von Gesichtsmasken zu erklären? Ist es einfach eine lächigere Vergoldung, die eindrucksvoller den
reichtum der Familie demonstrieren soll? oder ist doch das Gesicht, wenngleich die Masken zumeist kein
individuelles abbild überliefern, von Bedeutung?
golDmaSkeN uND Bleche: Schutz – aBBIlD – JeNSeItSerwartuNg?
an dieser Stelle kommt man nun nicht mehr an der Frage nach der Bedeutung oder Funktion der goldenen
Masken vorbei. In ermangelung zeitgenössischer Schriftquellen, die zur erörterung dieses Problems beitragen könnten, bietet es sich an, den rahmen der Betrachtung etwas zu vergrößern. der Brauch, die Gesichter der Toten teilweise oder komplett mit (goldenen) Masken zu bedecken, ist auch aus anderen epochen
und anderen z. T. weit entfernten regionen bekannt. dieses Vorgehen liefert zwar keine zwingenden erklärungen, zeigt aber die Spannbreite möglicher Interpretationen auf, die einander oftmals nicht ausschließen
müssen. andererseits können gleiche Phänomene in unterschiedlichen räumen durchaus abweichende Bedeutungen gehabt haben.
Zwei kategorien sind grob zu unterscheiden 70, nämlich religiös-magisch bedingte Vorstellungen, die sich
hauptsächlich (aber nicht ausschließlich) auf den Toten beziehen, und soziologische, mit denen sich die bestattende Gruppe in der Gesellschaft darstellt. dazu können ahnenbilder gezählt werden, ebenso die konservierung des Gesichtes für die Bestattungsfeierlichkeiten. Während die Jenseitserwartungen den Toten
betreffen, stellt die Maske sowohl für den Toten als auch vor dem Toten einen Schutz dar. die konservierung
des Gesichtes könnte sowohl für die bestattende Gruppe als auch für die bestattete Person selbst von Bedeutung gewesen sein – sie ist vermutlich ausschließlich als eine Überschneidung zwischen Jenseitserwartung und Selbstdarstellung zu betrachten (Abb. 12). eine fehlende Trennschärfe zwischen den einzelnen
Funktionen ist allerdings nicht ungewöhnlich, liegt doch allen Grabbeigaben eine gewisse Polysemie inne –
bei dem objekt »Maske« wird dies nur besonders offensichtlich.
Die maske als Schutz
Betrachtet man Masken als Schutz, so sind zwei Varianten zu nennen, wenngleich sie nicht immer zu trennen sind: Schutz für den Toten und Schutz vor dem Toten 71.
da antike und mittelalterliche Schriftquellen zur Bedeutung der goldenen Gesichtsabdeckungen fehlen,
sollen einige ethnologische Studien herangezogen werden. kustaa Fredrik karjalainens Interesse galt den
70
da die in dieser arbeit behandelten Masken reine Totenmasken
sind, werden im Leben verwendete exemplare wie beispielsweise
Theater-, kult-, Schutz- oder Götterbildermasken im Folgenden
ausgeklammert. Vgl. allg. Behn 1955. – krien-kummrow 1961.
– Ferino-Pagden 2009. – ausgeklammert bleiben hier auch die
römischen Gesichtshelme, die auch als Grabbeigaben überliefert
sind, beispielsweise aus dem Grab von Homs, das auch eine goldene Gesichtsmaske enthielt (Fundliste 5, 5). Zu den römischen
Gesichtshelmen zuletzt Junkelmann 1997, 11-67.
71 Vgl. in diesem Sinne auch dienes 1963, 112.
HONESTA MISSIONE – Festschrift für Barbara Pferdehirt
279
Abb. 12 deutungskategorien für die
Masken sowie die Mund- und augenbleche. – (Graphik M. ober, rGZM).
östlich des urals und im Stromgebiet des ob lebenden Wogulen und ostjaken. Bei ihnen war es üblich, das
Gesicht der Toten mit Textilien oder Leder zu verhüllen und darauf, im Bereich der augen und des Mundes,
Silbermünzen und / oder kupferknöpfe aufzunähen. dadurch sollen die Toten daran gehindert werden, die
Lebenden zu stören oder deren Seelen in die unterwelt zu holen 72. eine vergleichbare Funktion hatten die
Jadestöpsel, mit denen man im alten china die körperöffnungen verschloss, um dadurch die körperseele
p’o so lange wie möglich im körper zu halten. die p’o-Seele (oder der p’o-Geist) wurde als potenziell gefährlich für die Menschen / nachfahren im diesseits erachtet 73.
der französische anthropologe robert Hertz schreibt den riten zum Schutz der Toten, die in Indonesien »in
der gefährlichen Phase« zwischen Tod und Bestattung durchgeführt wurden, die Funktion zu, den Toten die
bösen Geister auszutreiben und sie vor dämonen zu schützen. dazu gehörten Waschungen, aber auch »die
augen und die anderen körperöffnungen mit Münzen oder Perlen zu schließen« 74. auch in kasachstan
diente das Bedecken der augen mit Münzen oder edelmetallplättchen dazu, den Toten auf seinem Weg zu
leiten, wie Mihály Benkő von seinen Feldstudien berichtet. Den im Kampf Gefallenen und den herausgehobenen Mitgliedern der Gesellschaft wurde ein Schleier aus weißer Seide auf das Gesicht gelegt, und die
augen mit edelmetallplättchen oder Münzen bedeckt, damit die Toten in der unterwelt sehen können 75.
die Bedeutung des Verschließens von augen und Mund wird offensichtlicher, wenn man sich von den
auffälligen Metallbelägen entfernt und schlichtere Varianten betrachtet, die es sicherlich in großer anzahl
gegeben hat, die aber nur bei guter Grabungstechnik und dokumentation nachzuweisen sind. In Seleukia
am Tigris (gouv. Baġdād / IRQ) etwa konnten ferner Scherben auf Mund und Augen dokumentiert werden,
in Astāna sogar Knochenscheiben und Baumrinde 76. und auch zum Verschließen des Mundes gab es zu
allen Zeiten kinnbänder, von denen nur diejenigen aus Metall erhalten sind 77.
Im alten Ägypten ist anhand des verwendeten Materials eine andere »Schutzfunktion« der Masken (und
auch der einzelnen augen- und Mundbleche sowie der augenmasken) zu erschließen. dem nicht oxidieKarjalainen 1921, 92 f. – Dienes 1963, 112. – Benkő 1992/1993,
115. – Vgl. auch Tryjarski 2001, 115.
73 Loewe 1979, 9-13. – Für diesen und nahezu alle folgenden
Hinweise auf chinesische Quellen möchte ich Sonja Filip M. a.
(München) herzlich danken.
74 Hertz 1905/1906, 56 f. anm. 3; 2007, 75 anm. 36.
72
280
Benkő 1992/1993, 127.
Yeivin 1933, 46. – Stein 1928, 670. – de crussol 2000, 323.
77 Ohly 1953, 69 f. Abb. 36-37. – Andronikos 1968, 41-43. – Kat.
New York 2001, 264-266 Nr. 90. – Zu Exemplaren aus Baumwolle, die sich aufgrund ariden klimas erhalten haben, vgl. Selbitschka 2010, 58. 61. 95 anm. 15; 107.
75
76
D. Quast · Goldener Sepulkralschmuck der römerzeit aus Ṭarṭūs / Antarados
renden Gold wurde die Fähigkeit zugesprochen, die mit ihnen bedeckten körperteile vor dem Verfall zu
bewahren. Gold war ein magisches Metall, ein Symbol der unsterblichkeit und des Göttlichen 78. dieser
Gedanke, mit einer goldenen Maske der Vergänglichkeit entgegenzuwirken, indet sich aber auch in allen
anderen Teilen der Welt 79. Georg Hoffmann hatte aufgrund ethnologischer Beobachtungen eine etwas
pragmatischere erklärung für den Sinn von Gesichtsmasken im Grab: »Vielmehr scheint sie mir den Schutz
des Gesichtes bezweckt zu haben, auch gegen feindselige Larven: die Muhammedaner verstopfen die nasenlöcher und ohren der Leichen mit Baumwolle« 80. dem Schutz vor Insekten und Maden konnten auch
in china Gesichtsabdeckungen – dort allerdings aus Jade – und Stöpsel zum Verschließen der körperöffnungen dienen, zusätzlich oder alternativ zu der weiter oben schon vorgestellten Funktion 81. der Schutz
vor Insekten wurde auch bei der Interpretation der Goldmasken aus dem archaischen Griechenland thematisiert. auf dem exemplar aus Trebeništa (Trebenište, Jugozapaden region / Mk) Grab 1 ist oberhalb der
Nasenwurzel ein gelügeltes Insekt in das Goldblech getrieben. A. Rieth wies dieser »Fliege« – allerdings
sehr spekulativ – eine apotropäische Funktion zu, »zur abwehr der Fliegenschwärme, die sich mit der beginnenden Verwesung einstellen« 82.
Jenseitserwartungen
Für Sabine Fick, die sich mit den Goldmasken aus dem Libanon und Syrien beschäftigt hat, sind hingegen
ausschließlich jenseitsgerichtete erwartungen für das Bedecken des Gesichts mit goldenen Totenmasken bestimmend 83. ausgangspunkt ihrer untersuchungen ist Heliopolis / Baalbek, von wo einige Masken bekannt
sind. Ihren Überlegungen zufolge spielte – sehr verkürzt dargestellt – die »göttliche Sonne« im Glauben
der Bevölkerung der Stadt eine große rolle. der oberste Gott, Iuppiter Optimus Maximus Heliopolitanus,
wird gelegentlich mit Strahlenkranz, »nämlich in Gestalt der göttlichen Sonne« abgebildet 84. Mit den goldenen Totenmasken versuchte man, »eine Verbindung zur göttlichen Sonne herzustellen«, denn durch
die Maske hätten die Bestatteten »das aussehen des goldgesichtigen Helios« angenommen. die Masken
dienten letztlich also dazu, »das ersehnte eingehen in die goldene Sonne, den Gebieter des Himmels und
abbild des allerheiligsten Jupiter optimus Maximus in einer art analogiezauber sicherzustellen« 85. auch in
der Hieroglypheninschrift der 11 kg schweren Goldmaske Tutanchamuns (1332-1323 v. chr.) sieht S. Fick
einen deutlichen Hinweis darauf, dass die Goldmaske selbst den eingang in das reich des re ermöglichte 86.
eine weitere denkbare erklärung wird hier angeführt; sie zielt auch in die richtung der Jenseitserwartungen.
Meines Wissens wurde sie noch nirgendwo ausformuliert und sie wird hier auch nur kurz als Möglichkeit genannt. Insgesamt stellen die Mundbleche quantitativ die größte Gruppe der partiellen Gesichtsabdeckungen
dar; augenbleche und -masken treten dahinter zurück, sind in den meisten Fällen aber mit Mundblechen
kombiniert (Abb. 13). daher wäre zu überlegen, ob die Bleche nicht ein Substitut für den charons-obolus
sein könnten 87. es gibt zwar aus Homs und niniveh zusätzlich zu den Blechen Münzen in den Gräbern, doch
ist deren Lage im Grab unbekannt. doch selbst wenn sie im Mund lagen, schließt das keinesfalls aus, dass
78
79
80
81
82
kukahn 1955, 92 anm. 95 mit Hinweis auf clemens von alexandrien, Paidagogos 2.VIII, 63,5. – Parlasca 1966, 137 anm.
93. – kat. Paris 1998a, 37. – Parlasca 1999, 30 f.
rieth 1973, 34. – Theodossiev 1998, 361-364. – Gebhard 2001.
– Paetz 2010, 83.
Hoffmann 1878, 25 anm. 3.
Loewe 1979, 12. – Vgl. auch kat. Frankfurt 1999, 236.
Filow 1927, 13 Taf. 1, 1. – Rieth 1973, 30. – Abweichende Interpretation des dargestellten Insekts als Biene, verbunden mit
der griechischen Mythologie, bei Theodossiev 1998, 361.
83
84
85
86
87
Fick 1999, 78 f. 95. – die ungedruckte dissertation der autorin
(Goldmasken. die Gesichter der Göttlichen Sonne. die Funktion goldener Totenmasken in den Bestattungsbräuchen der Bevölkerung Phöniziens, Syriens und Mesopotamiens [Innsbruck
2001]) war mir leider nicht zugänglich.
Fick 1999, 82.
ebenda 95.
Fick 2001, bes. 61; 2004, bes. 380.
Vgl. allg. Stevens 1991. – Jetzt auch Alföldy-Găzdac / Găzdac
2013.
HONESTA MISSIONE – Festschrift für Barbara Pferdehirt
281
gräber insgesamt
augenbleche
augenmasken
43
19
nachweise
augenbleche
Fundliste 2
augenmasken
Fundliste 3
Abb. 13
mit Mundblech
ohne Mundblech
unsachgemäß geborgen bzw.
ausgrabung
ohne weitere Information
6
13
5
5
24
9
3 (4 ex.); 5a; 7 (2 ex.); 9 1; 8; 13; 14; 15g; 19
(4 ex.); 10; 11; 15a.b.d.f;
16; 17; 18 (5 ex.)
4 (2 ex.); 5; 7; 8; 10a;
1; 9 (2 ex.); 10b.d
11a; 12; 13
2 (4 ex.); 4; 5b; 6;
12 (4 ex.); 15c.e
2; 3; 6; 10c; 11b
Kombination von Augenblechen und -masken mit Mundblechen (2. Jh. v. Chr. bis 4. Jh. n. Chr.).
die Mundbleche diese Funktion übernahmen. Bei den augenblechen hingegen ist eine solche Mutmaßung
spekulativer, denn oboli wurden fast nie auf den augen deponiert. es gibt meines Wissens nur eine ausnahme im Mittelmeergebiet aus cen Boqeq am Toten Meer (Südbezirk / IL) 88. Die häuige (nahezu regelhafte)
kombination mit Mundblechen könnte aber eine Verbindung herstellen.
damit ist ein breites Spektrum der möglichen religiös-magisch bedingten Funktionen von goldenen Gesichtsabdeckungen angedeutet und es zeigt sich, welch komplexe religiöse Vorstellungen mit ihnen verknüpft gewesen sein können. ohne schriftliche Quellen entziehen sie sich aber vollkommen des nachweises; ihre Übertragung auf die augen- und Gesichtsmasken aus Ṭarṭūs wäre somit spekulativ. Dass derartige
konnotationen aber vorhanden waren (oder gewesen sein können), sollte man ebenso wenig negieren, wie
die erkenntnis, dass die Masken und Bleche mehrere Funktionen bzw. Bedeutungen vereinen, monokausale
erklärungen also kaum weiterführen.
Die maske als abbild
»Ich habe in das angesicht agamemnons geblickt« 89: diese telegraphische Meldung Heinrich Schliemanns
an eine griechische Zeitung beschreibt nicht nur den Stolz des ausgräbers, sondern auch eine Interpretation
des aufsehenerregenden Fundes aus dem Schachtgrab V des Gräberrundes a aus Mykene. H. Schliemann
ging davon aus, dass die goldenen Masken – insgesamt traten bei seinen Grabungen fünf weitere zutage 90 – quasi Porträts der Verstorbenen darstellten. Somit ähnelten sie den Totenmasken, die man seit
der Renaissance, vor allem aber im 19. Jahrhundert anfertigte, allerdings nicht, um sie ins Grab zu legen;
vielmehr sollten sie das andenken einer verehrten oder geliebten Person bewahren 91. Sie wurden nach dem
Tod direkt als negativform vom Gesicht abgenommen und mit Gips ausgegossen 92.
der Gedanke, dass es sich auch bei den bronze- und eisenzeitlichen Goldmasken um »Porträts« handelt,
wurde immer wieder geäußert 93. die »parthisch-römischen« Masken zeigen stilistisch aber eine enorme
Spannbreite. Während die Goldmaske aus Kerč-Glinišče ausgesprochen individuelle Züge zeigt, sind die
Exemplare aus Niniveh und »Syrien« (jetzt im RGZM) stark »reduziert«, sie sind auch sehr lach ausgeführt
Hachlili 2005, 440. – Weitere Beispiele aus Westchina bei de
crussol 2000, 323 f.
89 Traill 1995, 2. – Harrington 1999, 52.
90 Fundliste 4, 1.
91 Vgl. z. B. Hertl 2002.
88
282
92
93
drerup 1980, 95-98. – Hertl 2002, 60-63.
Vgl. z. B. Schliemann 1878, 358. – karo 1930, 328-330. – Blegen 1962. – kopcke 1976. – Popovic 1994b, 39 (»forerunner of
the portrait«). – differenzierter Biesantz 1958, 15 f.
D. Quast · Goldener Sepulkralschmuck der römerzeit aus Ṭarṭūs / Antarados
1
2
Abb. 14 Zwei Masken aus Sidon / Şaydā (gouv. al-Ǧanūb / LB). – (1 nach Kat. Brüssel 1986, 213 Nr. 242; 2 nach Kat. Venezia 1988,
354). – o. M.
und erinnern geradezu an kinderzeichnungen. In nippur wurde sogar ein einfaches Goldblatt als Gesichtsabdeckung genutzt 94 (Abb. 10). andere Masken wiederum zeigen einen breiten rahmen um das Gesicht
herum, wie etwa diejenige aus Sidon (Sammlung Nelidow) und Kerč-Glinišče, denen zwei fundortlose Exemplare aus dem Berliner antikenmuseum an die Seite zu stellen sind. andere Masken sind durch ihre
Pausbäckigkeit miteinander verbunden. all diese unterschiede sind aber weder chronologisch noch geographisch bedingt, sondern teilweise eher das resultat unterschiedlicher Herstellungsprozesse.
Für die Kerčer Maske wird vermutet, sie sei unmittelbar von einer vom Gesicht der Toten abgenommenen
Gipsmaske gefertigt worden 95 und stellte somit ein Porträt dar. dasselbe gilt für die Maske aus Trebeništa
Grab VIII, wenn man Srboljub Živanović folgt, der davon ausgeht, dass man sie postmortal direkt durch
abdrücken des Gesichts formte 96. andere exemplare wurden »freier« hergestellt. e. von Mercklin sah in
den geöffneten augen der Maske aus Sidon aus dem Hamburger Museum einen Beweis dafür, dass sie
»nicht über dem Gesicht der Leiche geformt« gewesen sein konnte 97. Herbert Hoffmann und Vera von
claer konnten an genau dieser Maske gut 40 Jahre später aufschlussreiche detailbeobachtungen machen.
Zunächst wurde eine rohform über ein Holzmodell gestrichen, die dann ausgearbeitet wurde. dabei diente
ein Leder als unterlage, wie deutliche Spuren auf der rückseite erkennen lassen 98. adolf Greifenhagen
geht für die beiden Masken aus der Berliner antikensammlung von einer abformung über Terrakottaköpfen aus 99. diese exemplare stellen also keine »Lebensbilder« der Toten dar, sondern eher unpersönliche
Bildnisse. auch wenn die meisten Masken eher männlich wirken, so könnte man ihnen doch eine gewisse
»Geschlechtslosigkeit« bescheinigen – Bärte und Frisuren sind nicht einmal angedeutet. dies zeigt sich auch
im Vergleich der Goldmasken aus dem heutigen Libanon und Syrien. Sie sind sich oft ähnlich, gleichzeitig
in der ausführung etwas »hölzern« und oftmals zu klein für das Gesicht eines erwachsenen, sodass sie fast
Richter 2011, 157 Taf. 74.
rieth 1973, 34. – drerup 1980, 100 anm. 45.
96 Živanović 1994, 41-43. So auch Ilieva / Penkova 2009, 196 f., die
aber von einer weiteren ausarbeitung der details ausgehen.
von Mercklin 1926, 309.
Hoffmann / von Claer 1968, 197 Abb. 131, b-c. – Rieth 1973, 33
Abb. 10.
99 Greifenhagen 1975, 107.
94
97
95
98
HONESTA MISSIONE – Festschrift für Barbara Pferdehirt
283
1
wie »konfektionsware« wirken. Hier verwendete man sehr
wahrscheinlich dasselbe Model und bearbeite sie individuell
etwas nach. das wird besonders deutlich, wenn man beispielsweise ein Paar nahezu identischer Masken aus Sidon
(Abb. 14) nebeneinanderstellt, oder ein weiteres exemplar
des gleichen Fundortes (Abb. 15, 1) mit den exemplaren
aus Baalbek (Abb. 15, 2), von einem unbekannten Fundort aus dem Musée du Louvre (Abb. 15, 3) und aus Homs
(Abb. 11) vergleicht. dennoch ist für jeden Betrachter klar
und deutlich ein Gesicht zu erkennen und dieses wird über
die Vergänglichkeit des körpers hinaus konserviert. es ist
ausschließlich das Gesicht, dem in parthisch-römischer Zeit
diese Behandlung zukommt, während bei den Gräbern
mit Goldmaske aus dem archaischen Griechenland immer
wieder auch goldene Hände und Sandalen auftreten 100.
da das Gesicht eines Menschen sein charakteristisches erkennungsmerkmal ist, stellt sich die Frage, warum es durch
eine Maske »fortleben« soll, der die entsprechenden individuellen Züge fehlen. Hier offenbart sich eine gewisse
Symbolhaftigkeit der Goldmasken.
totenmasken aus anderen geographischen
räumen
2
es erscheint sinnvoll, hier noch einmal andere regionen
zum Vergleich heranzuziehen, in denen zur gleichen Zeit
Totenmasken genutzt wurden, und die Frage zu stellen,
woher die Sitte, Masken zu verwenden, kam. eine Herleitung aus den älteren Goldmasken aus den randgebieten des archaischen Griechenlands ist dabei sehr unwahrscheinlich, besteht zu diesen doch eine zeitliche Lücke von
mehreren Jahrhunderten; zudem weisen sie eine vollkommen andere Verbreitung auf. Man wird zwei, vielleicht
auch drei Gebiete betrachten müssen, nämlich das römi-
3
Abb. 15 Goldmasken aus (1) Sidon / Şaydā (gouv. alǦanūb / LB), (2) Baalbek (gouv. Beqaa / LB), (3) ohne Fundortangabe. – (1 nach von Mercklin 1926, 309 Abb. 12; 2
nach Blas de roblès / Pieri / Yon 2004, 95; 3 nach coche de
la Ferté 1956, 37). – o. M.
284
100
Filow 1927, 13 Nr. 3 Taf. 2, 1. – Vulić 1932, 7 f. Nr. 2-3 Abb. 4-7;
1933, 168 f. nr. 2 abb. 76. – kuzman 2006, 546 abb. 18-19. – Theodossiev 1998, 361 abb. 18-19; 2000, 198 f. abb. 15-17. – chrysostomou / chrysostomou 2003, 515 abb. 10.
D. Quast · Goldener Sepulkralschmuck der römerzeit aus Ṭarṭūs / Antarados
sche reich mit Ägypten sowie china 101. Zwar sind dort nirgends
vergleichbare Gesichtsabdeckungen aus Goldblech überliefert,
doch spielen Masken im Bestattungsbrauchtum und Totengedenken eine wichtige rolle.
In Ägypten sind seit Tutanchamun (1332-1323 v. chr.) Sarkophage mit vergoldeten Masken bekannt 102, doch sind für unseren kontext zwei andere denkmälergruppen von Bedeutung.
Zum einen handelt es sich dabei um die Stuckmasken, die bereits in ptolemäischer Zeit auftreten, aber gerade in römischer
Zeit zahlreich sind. Sie wurden in Formen gegossen, stellen also
keine Porträts der Verstorbenen dar, obwohl sie durch Bemalung
und Aulagen individualisiert wirken 103. Vergoldung mit dünnem
Blattgold konnte Günter Grimm bei einem drittel aller exemplare
nachweisen 104. dabei sind bereits einige der vorrömischen Stücke vergoldet 105. Bei einer Mumie des 2. Jahrhunderts war die
Blattgoldschicht sogar direkt auf die Gesichtshaut aufgetragen
worden 106.
als zweite Gruppe sind die Mumienporträts zu nennen, die natürlich keine Vergoldung des Gesichtes aufweisen, wäre das
Bild doch dadurch überdeckt und unkenntlich 107. Immerhin
gibt es Porträts, bei denen man die Lippen mit Blattgold belegte
(Abb. 17, 2) 108. diskutiert wird, ob es sich bei den Mumienporträts um reale abbilder oder um idealisierte Bilder handelt 109,
ebenso ob die Porträts bereits zu Lebzeiten hergestellt wurden 110.
erstmals im 1. nachchristlichen Jahrhundert wurden die Mumienporträts angefertigt und bei den Frauen ist der Goldschmuck
so detailliert dargestellt, dass die Typen bestimmt werden kön-
101
102
103
104
105
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107
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110
Süd- und Mittelamerika vernachlässige ich hier, was wohl nicht weiter ausgeführt zu werden braucht, nicht nur, weil die dortigen Masken jünger sind, und
nicht ausschließlich als Totenmasken dienten. dennoch einige Beispiele: rieth
1973, 34 Abb. 7. – Helfritz 1991, Farbabb. 26-28. – Shimada / Grifin / Gordus
2000, 47-53 abb. 2, 20-23. – kat. München 2001, 11 abb. 1-2; 217 nr. 16;
276 nr. 136. – kat. Bonn 2012, 124 f. 122 f. – einige exemplare aus Stein bei
Benndorf 1878, 366 f. abb. 12.
kat. köln 1980, 162 nr. 53. – Fick 2002.
Zur Herstellung Grimm 1974, 15-21.
Grimm 1974, 21 (zur Vergoldung); 103-106 (zur chronologie) Taf. c, 1; d.
– Vgl. kat. Wien 1998, 78 f. nr. 11 (Balansura, um 200 n. chr.); 80 f. nr. 12
(Tuna, 2. Viertel 2. Jh.). – kat. Paris 1998a, 38-41 nr. 4-5 (Fundort unbekannt,
1./2. Jh.). – Walker / Bierbrier 1997, 77-85 nr. 55-74 (Hawara).
Grimm 1974, 51. 59 Taf. 16, 2.
kat. Paris 1998a, 46 f. nr. 9 (Fundort unbekannt).
Von der umfangreichen Literatur seien nur einige Standardwerke und einige
der ausstellungskataloge der späten 1990er Jahre angeführt: Parlasca 1966;
1969; 1977; 1980. – Borg 1996. – Walker / Bierbrier 1997. – kat. Paris 1998a.
– kat. Wien 1998. – Borg 1998. – kat. Frankfurt 1999. – Paetz 2010.
Parlasca 1966, 136 Taf. 41, 1; 1999, 31 abb. 15. – kat. Frankfurt 1999, 223
nr. 131.
Borg 1998, 38-45. – Frenz 1999, 72 f. – Paetz 2010, 84 f. anm. 28.
Parlasca 1966, 59-90. – Borg 1996, 191-195 mit Lit.; 1998, 67 f.
1
2
3
Abb. 16 Goldmasken mit geschlossenen augen:
1-2 Sidon / Şaydā (gouv. al-Ǧanūb / LB). – 3 ohne
Fundortangabe. – (1 Vorlage Musée de la castre,
Cannes, Donation Lycklama, Inv.-Nr. 877.03.01; ©
photo Germain; 2 nach Pollak 1903, Taf. 7, 40; 3
nach coche de la Ferté 1956, 37). – o. M.
HONESTA MISSIONE – Festschrift für Barbara Pferdehirt
285
1
2
Abb. 17 1 goldene Mumienmaske aus Hawwārah (gouv. Al Minyā / ET). – 2 Mumienporträt mit Blattkrone aus aufgelegtem Blattgold
und vergoldeten Lippen, Fundort unbekannt, cleveland, Museum of art. – 3 Mumienporträt einer Frau mit Goldschmuck, Fundort unbekannt, Trier, Städtisches Museum Simeonstift. – (Nach Kat. Frankfurt 1999, 31 Abb. 15; 111 Nr. 11; 219 Nr. 126).
nen 111. auch kränze sind sowohl bei Männern als auch bei Frauen bei zahlreichen Porträts aus Blattgold
aufgelegt 112. es sind genau jene attribute, die in anderen regionen als Beigaben in die Gräber gelangten,
beispielsweise in niniveh 113. die Selbstdarstellung der Lebenden folgt also in weiten Teilen des östlichen
Mittelmeergebietes gleichen Mustern, wenngleich die Zurschaustellung nach dem Tod differiert. die Mumienporträts treten von julisch-claudischer bis in die severische Zeit und in Temparatechnik vermutlich bis in
das 4. Jahrhundert auf 114.
die ägyptischen Mumien wurden nicht sofort bestattet, sondern noch über einen längeren Zeitraum im
Haus aufbewahrt, wo z. B. Bankette für sie veranstaltet wurden, wie vor allem die Texte auf den Papyri verdeutlichen 115. Aus Abusir el-Melek (gouv. Al-Fayyum / ET) ist ein Schranksarg aus dem 1. Jahrhundert n. Chr.
zum aufstellen einer Mumie erhalten 116. die anwesenheit des Toten in Form von Mumie und Bildnis war
ein entscheidendes element im Gedenken.
Man fühlt sich dabei unwillkürlich an die wächsernen römischen ahnenmasken patrizischer Familien erinnert, die beim Trauerzug dem Leichnam vorangetragen und später im Haus aufbewahrt wurden, um sie in
der reihe der ahnen auf- und auszustellen 117. Besonders Polybios (6,53) und Plinius (nat. 35,6) beschreiben
Vgl. z. B. Borg 1996, 167-172. – Walker / Bierbrier 1997, 162176 zu den vergleichbaren Schmuckfunden. – Platz-Horster
1999. – Paetz 2010, 86.
112 Goldkränze zeigen z. B. die Porträts: kat. Wien 1998, 114
nr. 27; 134 f. nr. 37. – kat. Paris 1998a, 42 f. nr. 6; 46 nr. 10;
106 nr. 56. – Walker / Bierbrier 1997, 40 nr. 13; 56 f. nr. 32;
71 f. nr. 48; 112 f. nr. 108. – kat. Frankfurt 1999, 124 nr. 27;
136 nr. 38; 149 nr. 49-50; 158 f. nr. 57; 183 nr. 83; 276
nr. 180. – Paetz 2010, 83 anm. 13.
113 curtis 1976, nr. 91-96.
111
286
Borg 1996, 19-84 (mit ausführlicher diskussion und Lit.);
1998, 88-99. – Frenz 1999, 72.
115 Borg 1996, 196-203. – Montserrat 1997 (zu den Papyri). –
Borg 1997. – Walker 1997, 4. – Borg 1998, 79-81. – Paetz
2010, 82.
116 kat. Wien 1998, 88-91 nr. 15.
117 kohlert 1982, 89-97. – drerup 1980 (mit ausführlicher diskussion der bisherigen Forschungen und der antiken Termini
imagio und cera).
114
D. Quast · Goldener Sepulkralschmuck der römerzeit aus Ṭarṭūs / Antarados
3
all dies am ausführlichsten. »Masken« haben sich im archäologischen Material zwar nicht erhalten, doch
es wurden aus cumae (prov. napoli / I) zwei Wachsköpfe mit Glasaugen überliefert 118. Bildlich sind auf einigen Grabreliefs kleine Schränkchen mit ahnenbüsten dargestellt und auch der bekannte Togatus Barberini
trägt zwei derartige Bildnisse seiner Vorfahren in den Händen 119. die ahnenmasken aus Wachs verlieren
anscheinend mit dem ende der republik an Bedeutung, wie Heinrich drerup herausstellte. Stattdessen
inden sich Totenmasken aus Gips, die z. T. zu Lebendgesichtern und Büstenporträts umgearbeitet wurden,
in den Grabkammern. Ihre Bestimmung ist eindeutig sepulkral und »ihre auftraggeber gehörten der wohlhabenden bürgerlichen Mittelschicht an« 120. Sie sind seit der frühen kaiserzeit bekannt, zeigen aber einen
Schwerpunkt im 2./3. Jahrhundert und weisen eine Verbreitung im gesamten Mittelmeergebiet auf 121. die
insgesamt geringe anzahl bekannter exemplare dürfte durch die schlechten erhaltungsbedingungen für
objekte aus Gips zu erklären sein. Sie zeigen wohl eine Verlagerung des ahnenkultes aus den Häusern in
die Grabbauten.
als dritten geographischen raum, aus dem »Totenmasken« bekannt sind, wäre noch china anzuführen,
wenngleich eine Herleitung der syrischen exemplare von dort sehr unwahrscheinlich ist. aus der Han-Zeit
(206 v. chr. bis 220 n. chr.) sind mehrere Gesichtsabdeckungen aus Jadeplättchen überliefert, wobei Jade
einen enorm hohen Wert in china besaß 122. Totenmasken aus Metall, aus vergoldetem kupfer, Silber, selten
auch aus Gold, sind erst aus der Liao-Zeit (907-1125) in einiger anzahl bekannt 123. es ist durchaus denkbar,
dass diese Masken auf zentralasiatische Vorbilder zurückzuführen sind. Aus dem 4.-6. Jahrhundert kennt
man Goldmasken aus Alaja Džalpak-Dëbë (Osch obl. / KG), Ketmen′tëbë (Dschalalabat obl. / KG), Šamši
(naryn obl. / kG) und Boma (Zhaosu, Ili, prov. Xinjiang / cHn) 124; eine vergoldete eisenmaske stammt aus
Astāna 125. es gibt eine ältere Maske aus dem westlichen china, die aber nur teilweise durch ein dünnes, auf
der Stirn aufgelegtes Blech vergoldet ist. die Maske selbst ist weißgrundiert und besteht aus drei Schichten
verklebter Hanfgewebe, deren Oberläche weiß grundiert wurde 126. Sie stammt aus Yingpan (Yuli, Lopnur,
Mongolischer autonomer Bezirk Bayingolin / cHn) Grab 15 und datiert in die Östliche Han- bis Jin-Zeit
(25-420). allerdings wird in diesem Grab kein einheimischer, sondern ein sogdischer Händler vermutet 127.
auch eine Tang-zeitliche Maske bestehend aus goldenem augen-, augenbrauen-, Lippen- und nasenblech
sowie kinnband aus den südlichen Vororten von Guyuan (níngxià / cHn) wird – da der Bestattete Shi daode
(† 678) als nachfahr sogdischer emigranten bekannt ist – als westliches element interpretiert 128.
china fällt somit nicht nur aufgrund der enormen entfernung als geographischer raum aus, der für die
entstehung der römisch-parthischen Goldmasken irgendeine Bedeutung gehabt haben könnte. die gleich-
118
119
120
121
122
123
rieth 1973, 30 abb. 3. – Frenz 1977, 52 anm. 185 (mit Lit.).
Frenz 1977, 53-55 (mit Lit.). – drerup 1980, 93 f. 98 f. 105.
drerup 1980, 99 f.
drerup 1980, 99. – rieth 1973, 30-32 abb. 6 (Fayum).
Vgl. z. B. kat. Leoben 2007, 86 nr. 24. – kat. cambridge
2012, 55 abb. 34. – nur kurz hingewiesen sei hier auf ältere
Gesichtsabdeckungen der Westlichen Zhou-Zeit (ca. 1050771 v. chr.) und vereinzelt auch der Östlichen Zhou-Zeit (771221 v. chr.) (kat. essen 1995, 319-321 nr. 71 abb. 71, 1-2;
rawson 1995, 52 abb. 19; 315 abb. 3; 1996, 123 abb. 57;
154 nr. 72; kesner 2007, 38-42 abb. 9-10; kinoshita 2004,
136) und komplette Jadepanzer (rawson 1996, 170 f. nr. 81;
kat. Frankfurt 1998, 234-240; kat. Leoben 2007, 84 f. nr. 23).
– de crussol 2000, 325.
Minkenhof 1951. – kuhn 1997, 207-215; 1998, 22 anm. 19.
– Schorta 2007, 212-214 nr. 9. – kinoshita 2004, 134 f. anm.
124
125
126
127
128
24; 142 abb. 15. – kat. köln 2007, 30 abb. 1; 100 nr. 2; 108
nr. 6.
Kat. Leningrad 1983, 41 Nr. 109; 46 Nr. 141. – Benkő
1992/1993, Taf. 4-5. – Šarov 2003, 56 abb. 18. – kat. napoli
2002, 56. 109 f. nr. 41; 116 nr. 62. – koch 2007; 2008, 60
abb. 4-6.
Lubo-Lesničenko 1984, 116 Abb. 54. – Benkő 1992/1993,
120.
Selbitschka 2010, 60 f. 219 Taf. 18, 6.
Jäger 2007, 56 f. – kat. Mannheim 2007, 260 nr. 162.
kat. new York 2001, 264-266 nr. 90. – kinoshita 2004, 138
abb. 12. – Lidbleche aus dem 2./3. Jh. sind auch aus dem
Tarimbecken überliefert: Selbitschka 2010, 107. 127 (zur
datierung). – Vgl. jetzt auch Filip 2013, 104-107.
HONESTA MISSIONE – Festschrift für Barbara Pferdehirt
287
zeitigen Jademasken zeigen keine ausbreitung nach Westen und die Blechmasken sind sehr viel jünger. Sie
sind eher selbst aus dieser Himmelsrichtung, aus Zentralasien, herzuleiten 129.
die goldenen gesichtsmAsken der römischen Zeit Aus der ProvinZ syriA
Wie sind vor diesem Hintergrund die goldenen Masken aus Syrien und dem Libanon zu interpretieren? Sind
sie eine eigenständige entwicklung bzw. aus Ägypten oder anderen Teilen des römischen reiches herzuleiten?
Für eine eigenständige entwicklung spricht, dass es nirgendwo sonst goldene Masken zum abdecken des
Gesichtes gibt. allerdings ist im gesamten Verbreitungsgebiet der Masken ein »Horizont« mit augenblechen und augenmasken zu beobachten, der einige Generationen früher einsetzt, aber auch parallel zu
den Masken weiterläuft. erst einige Generationen nach der entstehung der römischen Provinz Syria gingen
einige »Familien« dazu über, goldene Totenmasken zu verwenden.
ein besonders markantes Beispiel liegt aus emesa, Tell abu Sabun Grab 1 vor, wenngleich die Befunde nicht
immer mit der wünschenswerten Präzision zu datieren sind. aus dem südlichen Gräberfeldabschnitt sind
drei Bestattungen des 1. nachchristlichen Jahrhunderts bekannt, bei denen augen und Mund der beigesetzten Person mit goldenen Blechen belegt waren. eines davon war mit einer 5 v. chr. geprägten, allerdings
abgegriffenen Münze belegt, ein anderes mit einer 14-15 n. chr. in Tyros geprägten Tetradrachme 130. das
auffälligste Grab ist allerdings das eines im römischen Heer dienenden kavalleristen, der in der ersten Hälfte
des 1. Jahrhunderts n. Chr. mit silbernem Gesichtshelm (Typ Nijmegen-Kops Plateau) und mit goldener
Maske beigesetzt war (Abb. 11) 131. Während der Bestattungsfeierlichkeiten sollte die enge Beziehung zum
römischen reich zweifellos durch den Gesichtshelm dokumentiert werden. Gerade in diesem Grab lag auch
eine Goldmaske.
Wenn man in den augen- und Mundblechen die Vorformen der Goldmasken sieht, so wäre durchaus
eine eigenständige entwicklung der Masken an der Levanteküste denkbar. dies würde aber nahelegen, für
Bleche und Masken eine sehr ähnliche »Funktion« bzw. Bedeutung zu vermuten. Für die gezielte partielle
Bedeckung des Gesichtes, eben der augen und des Mundes, ist eine Schutzfunktion wohl kaum zu negieren, denn sonst wäre auch mit Blechen auf Wangen, Stirn und kinn zu rechnen. auffälligerweise wurden
ausschließlich goldene Bleche verwendet, silberne oder bronzene sind nicht bekannt. dies lässt vermuten,
dass dem Gold zugewiesene eigenschaften von Bedeutung waren, die über die demonstration von einem
gewissen Wohlstand während der Bestattungsfeierlichkeiten hinausgehen.
dennoch ist nicht auszuschließen, dass die entstehung goldener Gesichtsmasken aus der Provinz Syria auf
anregungen von außen zurückzuführen ist. Von den römischen ahnenmasken unterscheiden sie sich jedoch deutlich, denn bis auf das Exemplar aus Kerč zeigen sie keine ausgeprägten individuellen Züge. Zudem
weist alles darauf hin, dass sie ausschließlich für die Bestattung gefertigt wurden, somit auch nur kurze Zeit
sichtbar waren. In Sidon beispielsweise lagen die beigesetzten Personen mit ihren Masken in Holzsärgen
in den einzelnen kammern eines Hypogäums (Abb. 9) – sie waren also nicht einmal bei nachfolgenden
Bestattungen zu sehen 132.
129
nur am rande sei hier angemerkt, dass Gesichtsmasken im
9./10. Jh. auch im östlichen europa erneut auftreten. Sie sind
vermutlich durch die Migration zentralasiatischer Gruppen verbreitet worden. Vgl. z. B. Benkő 1992/1993, 113-115. 121. –
khalikova / kazakov 1977, 56 abb. 14; Taf. 1, 3; 3, 1; 5, 6; 11,
9; 12, 22; 22, 18; 23, 15. – Fodor 1973, 176 abb. 4, 1-3;
288
6. – kat. Budapest 2013, 61-64 abb. 34-37; 66 abb. 39; 70
abb. 41.
130 Grab 5: Seyrig 1953, 12. Grab 10: ebenda 15.
131 Seyrig 1952, 208-227 Taf. 21-24. – Garbsch 1978, 63 nr. o.4
Taf. 17, 3-4. – Junkelmann 1997, 28 abb. 9.
132 von Mercklin 1926, 293.
D. Quast · Goldener Sepulkralschmuck der römerzeit aus Ṭarṭūs / Antarados
Eher ist eine Beeinlussung aus dem römischen Ägypten zu
vermuten 133. Besonders die vergoldeten Stuckmasken stehen den Masken nahe, stellen sie doch sowohl hinsichtlich
des konzept als auch der zeitlichen Stellung vergleichbare
erscheinungen dar. Beziehungen zwischen Ägypten, Mesopotamien und Syrien sind über Jahrhunderte nachzuweisen 134 und daher ist ein kultureller austausch zwischen den
beiden reichen römischen Provinzen nichts ungewöhnliches.
ein Blick auf die gut aufgearbeiteten ägyptischen Mumienporträts verdeutlicht das Verschmelzen unterschiedlicher
Traditionen zu neuen ausdrucksformen. die Mumienporträts werden als eine regionale entwicklung innerhalb der
provinzialrömischen kunst verstanden, die durch das Zusammentreffen »speziisch römischer Bildniskonzepte« und
die besondere Totenbehandlung der ägyptisch-griechischen
Mischbevölkerung bedingt ist 135. die in einiger anzahl von
der Levanteküste bekannten Goldmasken könnten als zeitliche parallele erscheinung nicht unbedingt der »kunst«,
aber des Bestattungsbrauchs und der Jenseitserwartungen
zu sehen sein.
Gegenseitige akkulturationserscheinungen sind ja keinesfalls ungewöhnlich. andreas Schmidt-colinet hat vor gut
zehn Jahren anhand der palmyrenischen Grabkunst einige
Beispiele zusammengestellt, die zeigen, wie fremde, in diesem Fall römische Formen und Strukturen genutzt werden
und neben einheimisch-orientalischen Traditionen stehen.
Der zunehmend römische Einluss wurde eingesetzt, um
»die eigene lokale Identität zu betonen und zu steigern« 136.
»das Fremde zu assimilieren bedeutet letztlich, die eigene
Identität ›auf den neuesten Stand‹ zu bringen«, wie a.
Schmidt-colinet in anlehnung an Paul Veyne formuliert 137.
Für die Goldmasken sind vergleichbare Übernahme- oder
entstehungsprozesse zu vermuten. anscheinend entstan- Abb. 18 Plan des römerzeitlichen Bestattungsplatzes
von emesa / Homs (SYr), Tell abu Sabun, südliche Hälfte,
den sie durch Einlüsse aus dem römischen Ägypten und auf mit Markierung der Gräber mit Mund- und augenbleder Basis der schon lange verwendeten Mund- und augen- chen oder Goldmaske. – (Nach Seyrig 1952, 206 Abb. 1;
mit ergänzungen durch M. Weber, rGZM).
bleche. Sie wurden benutzt, um während der Bestattungsfeierlichkeiten reichtum zu demonstrieren, gleichzeitig aber
auch Schutzfunktionen und Jenseitserwartungen gerecht zu werden. das frühe auftreten in emesa und
die große anzahl derartiger Goldmasken in den wichtigen Hafenstädten und religiösen Zentren wie Byblos
(gouv. Ǧabal Libnān / LB) (Abb. 19, 1), Sidon (Abb. 19, 2) und Heliopolis / Baalbek (Abb. 15, 2) zeigt, dass
So auch schon reuther 1926, 250 (»vergoldete Totenmasken
ägyptisierender art«). – richter 2011, 157.
134 richter 2011, 184-188.
133
Walker 1997, 1 f. – Frenz 1999, 71. – Zur Bevölkerungszusammensetzung vgl. Borg 1998, 45-52.
136 Schmidt-colinet 2004, 191-193. – Vgl. auch Parlasca 1985.
137 Schmidt-colinet 2004, 194. – Veyne 2001, 22.
135
HONESTA MISSIONE – Festschrift für Barbara Pferdehirt
289
1
2
Abb. 19 Goldmasken aus (1) Byblos (gouv. Ǧabal Libnān / LB) und (2) Sidon / Şaydā (gouv. al-Ǧanūb / LB). – (1 nach Auktionskatalog
1899, Nr. 170 Taf.; 2 nach Auktionskatalog 1896, Taf. 7, 1). – o. M.
hier bestimmte soziale Gruppen, nämlich die Eliten und die wohlhabende Mittelschicht, neue Einlüsse aufnahmen und »Trends« setzten.
Die goldenen Totenmasken werden – wie auch die ägyptischen Mumienporträts – bis in das 3./4. Jahrhundert hinein benutzt und anscheinend mit der durchdringung christlicher Glaubensvorstellungen bzw.
organisationsstrukturen bedeutungslos.
DaNkSaguNg
Ich möchte Frau dr. B. Pferdehirt und dr. M. Scholz (rGZM) herzlich für die erlaubnis danken, die Funde aus
Ṭarṭūs publizieren zu dürfen. M. Barsante (Musée de la Castre, Cannes) verdanke ich die Aufnahme einer
bislang unveröffentlichen Goldmaske aus Sidon. Mehrere kollegen haben mir durch wichtige Hinweise aus
ihren Fachgebieten enorm weitergeholfen, nämlich Frau Prof. dr. V. kulcsár (Szeged) zu den Sarmaten,
S. Filip M. A. (München) zur Archäologie Chinas sowie J. H. Taylor (London) zur Ägyptologie. Auch durch
die kollegen aus dem rGZM erfuhr ich mannigfaltige unterstützung: M. Weber und M. ober fertigten die
abbildungen an, S. Steidl die Fotos, S. Hartmann die Metallanalysen. S. Felten war in goldschmiedetechnischen Fragen eine große Hilfe.
290
D. Quast · Goldener Sepulkralschmuck der römerzeit aus Ṭarṭūs / Antarados
1
2
Abb. 20 Goldene Totenmaske aus »Syrien«, rGZM: 1 Vorderseite. – 2 rückseite. – nachweis vgl. Anhang, Nr. 1. – (Fotos S. Steidl,
rGZM). – M. 1:2.
1
2
Abb. 21 1 goldene Totenmaske aus »Syrien«, rGZM. – 2 goldenes augenblech, Fundort unbekannt, rGZM. – nachweise vgl. anhang,
Nr. 2-3. – (Fotos S. Steidl, rGZM). – 1 M. 1:2; 2 M. 1:1.
HONESTA MISSIONE – Festschrift für Barbara Pferdehirt
291
aNhaNg: auSgewählter golDeNer toteNSchmuck auS Dem rgzm
Im Folgenden sollen einige Funde aus dem rGZM vorgestellt werden, die bislang nicht oder nur unzureichend publiziert waren, aber interessante ergänzungen zum Totenschmuck aus Ṭarṭūs darstellen. Sie werden hier lediglich als kurzer katalog angeführt, da eine diskussion der Typen bereits oben erfolgte.
1 Maske aus Goldblech »aus Syrien« (Abb. 20)
Inv.-Nr. O.34606
Maße: H. 17,2 cm. – B. 14,8 cm. – Blechstärke 0,030,068 mm. – Gew. 12,6 g.
Lit.: Rieth 173, 32 f. Abb. 8c.
Maße: H. 17 cm. – B. 18,7 cm. – Blechstärke 0,0450,075 mm. – Gew. 36 g.
Lit.: Rieth 173, 32 f. Abb. 8d (die Unterschriften der
Abb. 8b und 8d sind vertauscht). – Despini 2009, 24,
nennt irrtümlich Sidon als Fundort.
2 Maske aus Goldblech »aus Syrien« (Abb. 21, 1)
die Maske besteht aus zwei Hälften, die an einigen
Stellen mit dünnem vierkantigen Golddraht verbunden sind. an nase und kinn sind Schnitte bei der Herstellung gesetzt worden, um stark hervortretende Partien umzubörteln.
Inv.-Nr. O.34607
3 Goldenes augenblech (Abb. 21, 2)
Inv.-Nr. O.36705
Maße: 3,8 cm × 2,05 cm. – Blechstärke 0,09 mm. –
Gew. 0,8 g.
unpubl.
fuNDlISteN
Fundliste 1: mundbleche aus gräbern und identiizierbare einzelfunde (2. Jh. v. chr. bis
4. Jh. n. chr.)
1 abusîr el-Meleq (jetzt abu Sir al-Malaq; gouv. al-Fayyum / eT)
aus dem Massengrab des Harsaphes-Priesters
dat.: römisch
Lit.: Möllers 1910, 78 Nr. 130 Taf. 18; 1926, 105
Taf. 19, 534. 538.
2 akça (prov. Batman / Tr)
dat.: römisch (ohne weitere angaben)
Lit.: Bingöl 1999, 210 Nr. 234.
3 al-Hajjar (Bahrain) Grabhügel 2, Gräber 11, 30, 31, 34
Dat.: 1. Jh. v. Chr. bis 1. Jh. n. Chr.
Lit.: Kat. Paris 1999, 194 Nr. 310-313.
4 Gorgippia / anapa (krasnodarskij krai / ruS)
a Gruft II, Sarkophag 2 (mit augenblechen)
Dat.: 2. bis Mitte 3. Jh.
Lit.: Kat. Mannheim 1989, 181 Nr. 253. – Mordvinceva / Khachaturova / Yurchenko 2010, 243 Taf. 3, 9. –
Kat. Bonn 2013, 65 Abb. 12.
b Gruft II, Sarkophag 1 (2 exemplare, jeweils mit augenblechen)
Dat.: 2. bis Mitte 3. Jh.
Lit.: Kat. Mannheim 1989, 181 Nr. 254. – Mordvinceva / Khachaturova / Yurchenko 2010, 241 Taf. 1, 2.
292
c ohne weitere angaben (mit augenblechen)
Lit.: Kharaldina / Novichikhin 1996, 365 Abb. 13.
5 assur / Qal’at Šerqat (gouv. Ṣalāḥ ad-Dīn / IRQ) Ziegelgrab ass. 15865
dat.: ?
Lit.: Andrae / Lenzen 1933, 97 Taf. 47, a.
6 Heliopolis / Baalbek (gouv. Beqaa / rL) nekropole douris, Grab 7 (mit nasen- und augenblechen)
Dat.: 2./3. Jh.
Lit.: van Ess / Petersen 2003, 94 Abb. 19. – Richter
2011, 157 anm. 97.
7 deb‛aal (gouv. al-Ǧanūb / LB) Hypogäum, Kammer 23
Dat.: 1. Jh. n. Chr.
Lit.: Hajjar 1965, 97 Taf. 18, F.444
8 dura europs (gouv. deir ez-Zor / SYr)
a Gräber 6-III, 6-XV (beide mit augenmasken)
Dat.: 1. Jh. n. Chr.
Lit.: Toll 1946, 29 (Nr. 6); 35 (Nr. 11) Taf. 34;. 37. –
Benkő 1992/1993, Taf. 1.
b Grab 13
Dat.: 1. Jh. n. Chr.
Lit.: Toll 1946, 43 Nr. 22 Taf. 41.
D. Quast · Goldener Sepulkralschmuck der römerzeit aus Ṭarṭūs / Antarados
Dat.: 2. Jh. v. Chr.
Lit.: Pogrebova 1957, 147 f. Abb. 2.
c Grab 24 kammer XVI
Dat.: 1. Jh. v. Chr. bis 1. Jh. n. Chr.
Lit.: Toll 1946, 58 Nr. 1 Taf 45.
d Grab 24 kammer XIX
Dat.: 1. Jh. v. Chr. bis 1. Jh. n. Chr.
Lit.: Toll 1946, 59 Nr. 1 Taf 45.
e Grab 24 kammer XIV
Dat.: 1. Jh. v. Chr. bis 1. Jh. n. Chr.
Lit.: Toll 1946, 57 Nr. 32 Taf 46.
f Grab 28 (mit augenblechen)
Dat.: 1./2. Jh.
Lit.: Toll 1946, 61 Nr. 16-18 Taf. 48.
g Grab 32 (mit augenblechen)
Dat.: 1./2. Jh.
Lit.: Toll 1946, 64 Nr. 1-2.2 Taf. 49.
17 nuzi / Jorgan Tepe / kirkuk (gouv. kirkuk / IrQ) Grab III
(kindergrab) (mit augenmaske)
Dat.: 3. Jh.
Lit.: Starr 1939, 502 f. 555 f. Taf. 142, B.
18 Kyz-Aul (Kerčeiskij gorsovet, Krim / UA) Grab 11 (Frauengrab) (mit augenblechen)
Dat.: 3. Jh. (?)
Lit.: Gajdukevič 1959, 203 Abb. 77, 3-4.
19 Maraş, Kürdün (prov. Tunceli / TR)
dat.: römisch (ohne weitere angaben)
Lit.: Bingöl 1999, 214 Nr. 238.
9 epanochori (Gem. kandanos-Selino, Bez. chania,
kreta / Gr)
Dat.: »römisches Grab 1./2. Jh. n. Chr.«
unpubl., ausgestellt im archäologischen Museum
chania.
10 Eşme (prov. Uşak / TR)
dat.: römisch (ohne weitere angaben)
Lit.: Bingöl 1999, 212 Nr. 236.
20 Marina el-alamein (gouv. Matruh / eT)
Dat.: Mitte 1. Jh. n. Chr.
»Some of them had small golden leaves deposited
upon their faces, usually on the mouth«
Lit.: daszewski 1997, 63 f. – Borg 1998, 30.
21 niniveh / Mosul (gouv. ninawa / IrQ) (mit augenmasken)
Dat.: 2. Jh.
Lit.: Curtis 1976, 51 Nr. 89.
11 Garipler (prov. Zonguldak / Tr) Hügelgrab
Dat.: 1. Jh. n. Chr.
Lit.: Eskioğlu 1989, 192. 209 Abb. 8.
12 Habuba kabira (gouv. al-raqqa / SYr), aus gestörten
Gräbern
dat.: römisch
Lit.: Strommenger 1980, 65 f. Abb. 61.
13 Haftashan (prov. Kermānschāh / IR) Frauengrab (?) (mit
augenmaske)
Dat.: 2./1. Jh. v. Chr.
Lit.: Heilmeyer 1987, 232 Abb. 39. – Platz-Horster
2001, 82-84 Nr. 49.
14 Carsium / Hîrşova (jud. Constanţa / RO) Gräber M1 und
M3 aus der krypta
Dat.: 4. Jh. (?)
Lit.: Kat. Frankfurt 1994, 220 f. Nr. 89, 9.
15 emesa / Homs (SYr) Tell abu Sabun, Gräber 5, 6, 10,
14 (alle mit augenblechen)
Dat.: 1. Jh. n. Chr.
Lit.: Seyrig 1953, 12-13. 15. 21.
16 Kamenskoe Gorodišče (Kamjanka-Dniprowska, Saporiska obl. / ua) (mit augenblechen)
22 Sandıklı (prov. Afyonkarahisar / TR) 4 Exemplare
dat.: römisch (ohne weitere angaben)
Lit.: Bingöl 1999, 213. 215-217 Nr. 237; 239-241.
23 Seleukia am Tigris (gouv. Baġdād / IRQ)
a ohne weitere angaben
dat.: »parthisch«
Lit.: Fick 2004, 171.
b Yeivin nennt »thin gold-foil fragments, with which
the head […] was covered«.
Lit.: Yeivin 1933, 49.
24 chersonesos / Sevastopol’ (krim / ua) Grab 175 (mit
augenmaske)
Lit.: Minns 1913, 507 Abb. 339.
25 neapolis Skythika / Simferopol’ (krim / ua) Mausoleum
des Skiluros
Dat.: spätes 2. Jh. v. Chr.
a Grab II (Männergrab) (mit augenblechen)
Lit.: Šulz 1953, 85 Taf. 29, 10. – Pogrebova 1961,
Abb. 12, 12-15.
b Grab III (Männergrab) (mit augenblechen)
Lit.: Šulz 1953, 84 Taf. 29, 4. – Pogrebova 1957, 144
Taf. 1, 4-5; 1961, Abb. 14, 3.
HONESTA MISSIONE – Festschrift für Barbara Pferdehirt
293
c Grab IX (Männergrab) (mit augenblechen)
Lit.: Šulz 1953, 83 f. Taf. 27, 6-8; 29, 1-3. – Pogrebova
1957, 144 Taf. 1, 1-3; 1961, Abb. 19, 4. – Kat. Bonn
2013, 257 Abb. 6, oben.
d Grab XII (Männergrab)
Lit.: Pogrebova 1957, 146 Abb. 1; 1961, Abb. 21, 12.
e Grab XIII (Männergrab)
Lit.: Šulz 1953, 85 Taf. 29, 12. – Pogrebova 1961,
Abb. 24, 6.
f Grab XXIX (Männergrab) (mit augenblechen)
Lit.: Šulz 1953, 84 Taf. 29, 7. – Kat. Bonn 2013, 257
Abb. 6, unten.
26 Terenuthis / Tarraneh (gouv. al-Minūiyya / ET) Kôm Abu
Bellou
dat.: »graeco-roman«
Lit.: el-nassery / Wagner 1978, 232.
27 Ṭarṭūs (gouv. Ṭarṭūs / SYR)
rGZM (Abb. 3, 4-5) (mit augenmaske)
28 Tel aviv-Jaffa (Mechoz Tel aviv / IL) (mit augenblechen)
Dat.: 1./2. Jh. (?)
Lit.: von Mercklin 1928, 422 f. Abb. 137. – Hoffmann / von Claer 1968, 51-53 Nr. 38.
29 Tell Mahuz (am kleinen / unteren Zab, gouv. kirkuk /
IrQ) Grab 88
Lit.: negro Ponzi 1968/1969, 304 anm. 40.
30 Theben (gouv. Qinā / ET) (mit Augenblechen)
Dat.: 1. Jh. n. Chr.
Lit.: cailliaud 1827, 12. 14. – Möllers 1910, 71.
31 Ust’-Al’ma (Pesčanoe, Bachčisarajs’kij raj., Krim / UA)
Dat.: 1. Jh. n. Chr.
a Grab 13 (mit augenmaske)
Lit.: Kat. Simferopol’ 2005, 15 Nr. 6.
b Gruft 612, Bestattung 2 (mit augenblechen)
Lit.: Kat. Simferopol’ 2005, 16 Nr. 23. – Puzdrovskij
2007, 393 Abb. 119, 3-5 Farbtaf. 1, 3. – Kat. Bonn
2013, 295. 306 Kat.-Nr. VII.21. – Loboda / Puzdrovskij / Zajcev 2002, 311 Abb. 9, 2-4.
c Gruft 777, Bestattung 1 (Mann) (mit augenblechen)
Lit.: Kat. Simferopol’ 2005, 19 Nr. 68. – Puzdrovskij
2007, 395 Abb. 121, 2. – Kat. Bonn 2013, 299-301.
319 Kat.-Nr. VII.95.
d Gruft 777, Bestattung 2 (Mann) (mit augenblechen)
Lit.: Kat. Simferopol’ 2005, 19 Nr. 66. – Puzdrovskij
2007, 395 Abb. 121, 3. – Kat. Bonn 2013, 299-301.
319 Kat.-Nr. VII.96.
e Gruft 777, Bestattung 3 (Mann) (mit augenblechen)
Lit.: Kat. Simferopol’ 2005, 20 Nr. 72. – Puzdrovskij
2007, 395 Abb. 21, 4 Farbtaf. 12, 4. – Kat. Bonn
2013, 299-301. 320 Kat.-Nr. VII.98.
f Gruft 777, Bestattung 5 (Mann) (mit augenblechen)
Lit.: Kat. Simferopol’ 2005, 19 Nr. 64 (dort als Grab 4
aufgeführt, aber zusammen mit den augenblechen
aus Grab 5). – Puzdrovskij 2007, 395. – kat. Bonn
2013, 299-301. 321 Kat.-Nr. VII.103.
32 ohne Fundortangabe »Phönizien« (mit augenmaske)
Lit.: www.edgarlowen.com/b2060.jpg (16.9.2013).
Fundliste 2: Augenbleche aus gräbern und identiizierbare einzelfunde (2. Jh. v. chr. bis
4. Jh. n. chr.)
1 Abuqir (gouv. Al-Iskandarīya / ET) ohne Kontext
dat.: »römisch, nach 30 v. chr.«
Lit.: Andrews 1994, 69 Abb. 73, b. – Taylor 2010, 44
Abb. 30.
2 abusîr el-Meleq (abu Sir al-Malaq; gouv. al-Fayyum / eT)
a Massengrab des Harsaphes-Priesters (kammern 9,
12, 15)
Dat.: 2. Jh.
Lit.: Möller 1910, 78 f. Nr. 132-134 Taf. 18.
b Flachgrab im Südosten des Gräberfeldes
dat.: römisch
Lit.: Möller 1910, 79 Nr. 135 Taf. 18.
294
3 Gorgippia / anapa (krasnodarski krai / ruS)
a Gruft II, Sarkophag 2 (mit Mundblech = Fundliste
1, 4a)
Dat.: 2. bis Mitte 3. Jh.
Lit.: Kat. Mannheim 1989, 181 Nr. 253. – Mordvinceva / Khachaturova / Yurchenko 2010, 243 Taf. 3, 8. –
Kat. Bonn 2013, 65 Abb. 12.
b Gruft II, Sarkophag 1 (2 Paare mit Mundblechen =
Fundliste 1, 4b)
Dat.: 2 bis Mitte 3. Jh.
Lit.: Kat. Mannheim 1989, 181 Nr. 254. – Mordvinceva / Khachaturova / Yurchenko 2010, 241 Taf. 1, 1.
c ohne weitere angaben (mit Mundblechen = Fundliste 1, 4c)
Lit.: Kharaldina / Novichikhin 1996, 365 Abb. 13.
D. Quast · Goldener Sepulkralschmuck der römerzeit aus Ṭarṭūs / Antarados
4 Antinoopolis / Antinoë (El Sheikh ‘Ibāda, gouv. Abu
Minyā / ET)
Dat.: 2. Jh. (Mumienkopf mit Augenblechen)
Lit.: Parlasca 1999, 31 Abb. 16.
5 Heliopolis / Baalbek (gouv. Beqaa / rL)
a nekropole douris, Grab 7 (mit nasen- und Mundblech = Fundliste 1, 6)
Dat.: 2./3. Jh.
Lit.: van Ess / Petersen 2003, 94 Abb. 19.
b Sheikh abdallah-Hügel
Goldene Bleche, augäpfel aus Glas, ohne kontext
dat.: »römische kaiserzeit«
Lit.: Fick 1999, 81 Abb. 3.
6 Intercisa / Dunaújváros (Kom. Féjer / H) Sarkophag 21/
1926
Dat.: 4. Jh., datiert durch Silbermünze Gratians (367/
375-383)
Lit.: Vágó / Boná 1976, 183 Taf. 17, 1-2.
7 dura europos (gouv. deir ez-Zor / SYr)
Dat.: 1./2. Jh.
a Grab 28 (mit Mundblech = Fundliste 1, 8f)
Lit.: Toll 1946, 61 Nr. 16-18 Taf. 48.
b Grab 32 (mit Mundblech = Fundliste 1, 8g)
Lit.: Toll 1946, 64 Nr. 1-2.2 Taf. 49.
8 Habuba kabira (gouv. al-raqqa / SYr = Fundliste 1,
12), aus gestörten Gräbern
dat.: römisch
Lit.: Strommenger 1980, 65 f. Abb. 61.
9 emesa / Homs (gouv. Homs / SYr) Tell abu Sabun
a-d Gräber 5, 6, 10, 14 (alle mit Mundblechen
= Fundliste 1, 15)
Dat.: 1. Jh. n. Chr.
Lit.: Seyrig 1953, 12-13. 15. 21.
10 Kamenskoe Gorodišče (Kamjanka-Dniprowska, Saporiska obl. / ua) (mit Mundblech = Fundliste 1, 16)
Dat.: 2. Jh. v. Chr.
Lit.: Pogrebova 1957, 147 f. Abb. 2.
11 Kyz-Aul (Kerčeiskij gorsovet, Krim / UA) Grab 11 (Frauengrab) (mit Mundblech = Fundliste 1, 18)
Dat.: 3. Jh. (?)
Lit.: Gajdukevič 1959, 203 Abb. 77, 3-4.
12 Nippur / Nuffar (Afak, gouv. Al-Qādisiyyah / IRQ) beim
nordtempel
a-b Gräber 3 B 66 und 4 B 38 (beides Pantoffelsarkophage)
dat.: parthisch
Lit.: McCown / Haines / Biggs 1978, 56. 59 Taf. 62, 12.
– Fick 2004, 175. – Richter 2011, 276 Nr. N 249; 283
Nr. N 289.
c Grab 822
Dat.: 2. Jh.
Lit.: Richter 2011, 268 Nr. N 180.
d Hill VI, Sarg Nr. 4
Dat.: 2. Jh.
Lit.: Richter 2011, 271 Nr. N 209.
13 Tanis / San al-Hagar (gouv. Ash Sharqīyah / ET)
Flinders Petrie nennt augenbleche aus mehreren römischen Bestattungen südlich des Tells, die in das British
Museum sowie in die Museen in Boston, York und Liverpool gelangten.
Lit.: Flinders Petrie 1885, 37.
14 Seleukia am Tigris (gouv. Baġdād / IRQ)
Yeivin nennt »thin gold-foil fragments, with which the
head […] was covered«.
Lit.: Yeivin 1933, 49.
15 neapolis Skythika / Simferopol’ (krim / ua) Mausoleum
des Skiluros
a Grab II (Männergrab) (mit Mundblech = Fundliste
1, 25a)
Dat.: spätes 2. Jh. v. Chr.
Lit.: Šulz 1953, 85 Taf. 29, 10. – Pogrebova 1961,
Abb. 12, 12-15.
b Grab III (Männergrab = Fundliste 1, 25b)
Dat.: spätes 2. Jh. v. Chr.
Lit.: Šulz 1953, 84 Taf. 29, 5 Farbtaf. nach S. 48. – Pogrebova 1961, Abb. 15, 1а-б.
c Grab VI (Männergrab)
Dat.: spätes 2. Jh. v. Chr.
Lit.: Šulz 1953, 84 Taf. 29, 6. – Pogrebova 1961,
Abb. 17, 8-9.
d Grab IX (Männergrab) (mit Mundblech = Fundliste 1, 25c)
Dat.: spätes 2. Jh. v. Chr.
Lit.: Šulz 1953, 83 f. Taf. 27, 6-8; 29, 1-3. – Pogrebova
1957, 144 Taf. 1, 1-3; 1961, Abb. 19, 4. – Kat. Bonn
2013, 257 Abb. 6, oben.
e Grab XI (Männergrab)
Dat.: spätes 2. Jh. v. Chr.
Lit.: Šulz 1953, 85 Taf. 29, 9. 11. – Pogrebova 1961,
Abb. 21, 1а-б.
f Grab XXIX (Männergrab) (mit Mundblech = Fundliste 1, 25f)
Dat.: spätes 2. Jh. v. Chr.
Lit.: Šulz 1953, 84 Taf. 29, 7. – Kat. Bonn 2013, 257
Abb. 6, unten.
g Simferopol’ (krim / ua), ohne weitere angaben
dat.: ?
Lit.: Pogrebova 1957, 147 Taf. 2, 2. 6.
HONESTA MISSIONE – Festschrift für Barbara Pferdehirt
295
16 Tel aviv-Jaffa (Mechoz Tel aviv / IL) (mit Mundblech
= Fundliste 1, 28)
Dat.: 1./2. Jh. (?)
Lit.: von Mercklin 1928, 422 f. Abb. 137. – Hoffmann / von Claer 1968, 51-53 Nr. 38.
17 Theben (gouv. Qinā / ET) (mit Mundblech = Fundliste
1, 30)
Dat.: 1. Jh. n. Chr.
Lit.: cailliaud 1827, 12. 14. – Möllers 1910, 71.
18 Ust’-Al’ma (Pesčanoe, Bachčisarajs’kij raj., Krim / UA)
Dat.: 1. Jh. n. Chr.
a Gruft 612, Bestattung 2 (mit Mundblech = Fundliste 1, 31b)
Lit.: Kat. Simferopol’ 2005, 16 Nr. 23. – Puzdrovskij
2007, 393 Abb. 119, 3-5 Farbtaf. 1, 3. – Kat. Bonn
2013, 295. 306 Kat.-Nr. VII.21. – Loboda / Puzdrovskij / Zajcev 2002, 311 Abb. 9, 2-4.
b Gruft 777, Bestattung 1 (Mann) (mit Mundblech
= Fundliste 1, 31c)
Lit.: Kat. Simferopol’ 2005, 19 Nr. 68. – Puzdrovskij
2007, 395 Abb. 121, 2. – Kat. Bonn 2013, 299-301.
319 Kat.-Nr. VII.95.
c Grab 777, Bestattung 2 (Mann) (mit Mundblech
= Fundliste 1, 31d)
Lit.: Kat. Simferopol’ 2005, 19 Nr. 66. – Puzdrovskij
2007, 395 Abb. 121, 3. – Kat. Bonn 2013, 299-301.
319 Kat.-Nr. VII.96.
d Grab 777, Bestattung 3 (Mann) (mit Mundblech
= Fundliste 1, 31e)
Lit.: Kat. Simferopol’ 2005, 20 Nr. 72. – Puzdrovskij
2007, 395 Abb. 21, 4 Farbtaf. 12, 4. – Kat. Bonn
2013, 299-301. 320 Kat.-Nr. VII.98.
e Grab 777, Bestattung 5 (Mann) (mit Mundblech
= Fundliste 1, 31f)
Lit.: Kat. Simferopol’ 2005, 19 Nr. 64 (dort als Grab
4 aufgeführt, aber zusammen mit den augenblechen
aus Grab 5). – Puzdrovskij 2007, 395. – kat. Bonn
2013, 299-301. 321 Kat.-Nr. VII.103.
19 ohne Fundort, rGZM (Abb. 21, 2)
Vgl. Anhang, Nr. 3.
Fundliste 3: Augenmasken (2. Jh. v. chr. bis 4. Jh. n. chr.)
1 ‘Amrīt (gouv. Ṭarṭūs / SYR)
»Surtout à amrit. ces sortes de lunettes en feuilles
d’or ne sont pas rares«.
Lit.: renan 1864, 421 f. bes. 422 anm. 1.
2 Baturinskaja (krasnodarski krai / ruS) kurgan 15,
Grab 1
Lit.: Černopickij 1985, 253 Abb. 2.
3 Černorečenskij (Bachčisarajs’ki raj., Krim / UA) Grab 1
(Frauengrab)
Dat.: 1. bis Mitte 2. Jh.
Lit.: Pogrebova 1957, 149 Abb. 3. – Babenčikov 1963,
114 Taf. 6, 1.
4 dura europs (gouv. deir ez-Zor / SYr) Gräber 6-III, 6-XV
(beide mit Mundblech = Fundliste 1, 8a)
Dat.: 1. Jh. n. Chr.
Lit.: Toll 1946, 29 (Nr. 6); 35 (Nr. 11) Taf. 34. 37. –
Benkő 1992/1993, Taf. 1.
5 Haftashan (prov. Kermānschāh / IR) Frauengrab (?) (mit
Mundblech = Fundliste 1, 13)
Dat.: 1. Jh. v. Chr.
Lit.: Heilmeyer 1987, 232 Abb. 39. – Platz-Horster
2001, 82-84 Nr. 49.
296
6 Jaroslavskaja (krasnodarski krai / ruS) kurgan »ostryj«
Dat.: 1. Jh. n. Chr.
Lit.: Pjatyševa 1956, 33 f. Abb. 5. – Pogrebova 1957,
146 f. Taf. 2, 1. – Marčenko / Limberis 2008, 334 f.
Nr. 2 Taf. 2, 7.
7 nuzi / Jorgan Tepe / kirkuk (IrQ) Grab III (kindergrab)
(mit Mundblech = Fundliste 1, 17)
Dat.: 1. Hälfte 3. Jh.
Lit.: Starr 1939, 502 f. 555 f. Taf. 142, B.
8 niniveh / Mosul (gouv. ninawa / IrQ) (mit Mundblechen
= Fundliste 1, 21)
Dat.: 2. Jh.
Lit.: Curtis 1976, 51 Nr. 90.
9 olbia / Parutino (Mykolajiwskaja obl. / ua) 2 exemplare,
Befunde unbekannt
Dat.: 1. Jh. n. Chr.
Lit.: Pjatyševa 1956, 38 Abb. 10.
10 chersonesos / Sevastopol’ (krim / ua)
a Grab 175 (mit Mundblech = Fundliste 1, 24)
Lit.: Minns 1913, 507 Abb. 339.
b ohne weitere angaben
Lit.: Pruševska 1955, 353 Abb. 42.
D. Quast · Goldener Sepulkralschmuck der römerzeit aus Ṭarṭūs / Antarados
12 Ust’-Al’ma (Pesčanoe, Bachčisarajs’kij raj., Krim / UA)
Grab 13 (mit Mundblech = Fundliste 1, 31a)
Dat.: 1. Jh. n. Chr.
Lit.: Kat. Simferopol’ 2005, 15 Nr. 6.
c Grab 1204
Dat.: 1. Jh. n. Chr.
Lit.: Pjatyševa 1956, 29 Nr. 2 Taf. 5, 1.
d ohne kontext
Lit.: Pogrebova 1957, 147 Taf. 2, 4.
11 Ṭarṭūs (SYR)
a rGZM (Abb. 3, 2-3) (mit Mundblech)
b »feuilles d’or en forme de lunettes sur les yeux«
Lit.: renan 1864, 44.
13 ohne Fundortangabe »Phönizien« (mit Mundblech
= Fundliste 1, 32)
Lit.: www.edgarlowen.com/b2060.jpg (16.9.2013).
nicht aufgenommen wurde eine »augenmaske« aus Viroconium cornoviorum (heute Wroxeter, Shropshire, West Midlands / UK) (Painter 1971; Barker u. a. 1997, 216 Abb. 315), bei der es sich trotz großer typologischer Ähnlichkeit um ein
römisches augenvotiv handelt. Sie stammt nicht aus einem Grab, sondern zusammen mit weiteren augenvotiven aus
einem Siedlungskontext. Vgl. allgemein zu augenvotiven, die vor allem aus Gallien bekannt sind: deyts 1994, 10-16.
121 Taf. 52-54. – Gallia 36, 1978, 265 f. – Gallia 39, 1981, 342 f. – Zu Augenvotiven aus Mesembria (Nessebar, obl.
Burgas / BG): Theodossiev 1998, 356 Abb. 13.
Fundliste 4: goldene gesichtsmasken der Bronze- und eisenzeit
a. Bronzezeit
Die Masken datieren in das Späthelladikum I (16. Jh.
v. chr.)
1 Mykenae (argolis, Peloponnes / Gr)
Gräberrund a, Grab III, Grab IV (3 Masken), Grab V
(2 Masken); Gräberrund B, Grab Γ.
Lit.: Schliemann 1878, 254 Nr. 331; 256 Nr. 332; 332
Nr. 474; 381 Nr. 473. – Karo 1930, 62 Nr. 146; 75 f.
Nr. 253-254. 259; 121 Nr. 623-624 Taf. 47-53. – Behn
1955, Taf. 1. – Mylonas 1973, 76 Nr. Γ-362 Taf. 60,
α Farbtaf. 12. – Marinatos 1973, 171 Taf. 184-189.
– Rieth 1973, 28 f. Abb. 1-2. – Mylonas 1983, 35
Abb. 20; 52 Abb. 41. – Kat. Athen 1990, 139 f. Nr. 1.
– Despini 2009, 4 Abb. 1-2.
a-b. Bronze- oder eisenzeit
2 ohne Fundort, »wahrscheinlich in Böotien gefunden«
(ehem. Sammlung naue, jetzt im ashmolean Museum
oxford)
das exemplar wurde zunächst in die Bronzezeit (kat.
Slg. naue 1908, 26; evans 1929, 8-10) eingeordnet,
neuerdings wird sie der archaischen Gruppe zuge-
schlagen (Theodossiev 1998, 355; despini 2009, 23 f.).
Meiner Meinung nach ist sie nicht sicher zu datieren;
sie liegt außerhalb der Verbreitung der archaischen
Exemplare. Vgl. auch Guštin 2009, 139 Abb. 2.
Lit.: Kat. Slg. Naue 1908, 26 Nr. 398 Taf. 11.
b. Goldmasken der archaischen Zeit des 6./5./4. Jahrhunderts v. chr.
die Masken aus den archaischen kriegergräbern sind oft
mit Illyrischen Helmen der »späten Stufe« (Typ III) kombiniert und dadurch in die 2. Hälfte des 6. Jhs. v. Chr. datiert
(Plug 1988, bes. 53). Die älteste Maske stammt aus Archontiko Grab 280 und datiert nach despini (2009, 23)
ca. 560 v. chr.
3 archontiko (Pella, Zentralmakedonien / Gr) westliches
Gräberfeld, Gräber 198, 262, 279, 280, 458.
Lit.: chrysostomou / chrysostomou 2002, 477
Abb. 12; 2003, 514-516 Abb. 4. 9. 15; 2005, 447
Abb. 16; 2009a, 482 Abb. 4; 486 Abb. 11; 2009b, 65
Abb. 1; 68 Abb. 5. – Kat. Paris 2011, 212 Nr. 90, 2;
213 Nr. 91, 1.
4 »chalkidiki« / Gr
a Walters art Gallery Baltimore
Lit.: Hill 1964/1965. – Hassel 1967, 203 f. Taf. 52. 54.
HONESTA MISSIONE – Festschrift für Barbara Pferdehirt
297
– Garside 1979, 74-76. – Ogden 1982, 26 Taf. 5. –
Theodossiev 1998, 351 f. Nr. 12 Abb. 11.
b Sammlung Hélène Stathatos
Lit.: Amandry 1953, 49 f. Nr. 110 Taf. 19-20. – Theodossiev 1998, 351 Nr. 11 Abb. 10.
5 Petilep-Beranci (Jugozapaden region / Mk)
Lit.: Mikulčić 1964/1965, 219 Abb. 7. 9. – Theodossiev
1998, 348 Nr. 5 Abb. 5.
6 ohrid (Jugozapaden region / Mk) Grab 132
Lit.: daycard-Heid / Mazurelle 2005, 22. – kuzman
2006, 547 Abb. 17.
7 Sindos (Thessaloniki; Zentralmakedonien / Gr) Gräber
20, 56, 62, 67, 115
Lit.: Kat. Thessaloniki 1985, 80 f. Nr. 115; 148 Nr. 239;
174 f. Nr. 282; 196 f. Nr. 322; 276 Nr. 451. – Kat.
Melbourne 1988, 208 f. Nr. 149. – Kat. Thessaloniki
1997, 86 Nr. 66. – Theodossiev 1998, 350 f. Nr. 6-10
Abb. 6-9. – Despini 2009, Taf. 5, 1-3; 6, 1-2. – Kat.
Paris 2011, 222 Nr. 96, 1-2.
8 Trebeništa (Trebenište, Jugozapaden region / Mk) Gräber I, V, VIII, IX
Lit.: Filow 1927, 13 Nr. 1-2 Taf. 1, 1-2. – Vulić 1932,
5-7 Abb. 1; 1933, 168 Abb. 72. – Behn 1955, Taf. 9, 1.
– Popović 1956, 95 f. Nr. 1-2 Taf. 1-2; 1964, 40 Abb. 4.
– Rith 1973, 29 f. Abb. 4. – Kat. Belgrad 1975, 19
Nr. 1-2 Taf. 1-2. – Popović 1994a, 87 f. Nr. 1-2 Taf. 1.
– Theodossiev 1998, 346 f. Nr. 1-4 Abb. 1-4. – Kat.
Varna 2008, 43 Nr. 1. – Despini 2009, Taf. 4, 3; 6, 3.
9 ohne Fundort, kunsthandel, Verbleib unbekannt, mit
Illyrischem Helm (späte Stufe, Typ III)
Lit.: Ars Antiqua 1962, 48 Nr. 119 Taf. 39.
c. goldmasken aus thrakischen gräbern
10 Šipka (obl. Stara Zagora / BG) Svetitsa-Tumulus
Dat.: 2. Hälfte 5. Jh.
die Maske wird in der bulgarischen Literatur als Phiale
angesprochen, nicht als Totenmaske.
Lit.: Kitov 2005a, 60 f. Abb. 87-89; 2005b, 24-26
Abb. 11. – Kat. Varna 2008, 45 Nr. 3.
11 Topolčane (obl. Sliven / BG) Dalakova Tumulus
Dat.: 1. Viertel 4. Jh. v. Chr.
Lit.: Kitov 2007a, 27 Abb. 8-9; 2007b, 46 Abb. auf Titelseite. – Kitov / Dimitrov 2008, 25 Abb. 2. – Dimitrova
2012, 80 Abb. 6.
nicht aufgenommen wurden folgende Masken:
- Kleinklein (Bez. Leibnitz, Steiermark / A) Kröllkogel (Egg / Kramer 2005, 18-21 Abb. 14. – Vgl. allg. auch Reichenberger
2010), da es sich um eine Bronzemaske handelt, die nicht als Gesichtsmaske diente.
- Marsiliana d’Albegna (prov. Grosseto, Toscana / I) (Celuzza 2009, 115-125 bes. 121 Nr. 4.22), da es sich um eine Silbermaske handelt, und
- eine fundortlose Goldmaske aus dem Burgmuseum Deutschlandsberg (Kat. Gorizia 2002, 87 Nr. 86; Guštin 2009,
137 Abb. 1), da diese Maske deutlich von den anderen bekannten eisenzeitlichen Exemplaren abweicht. Ihre beste
Entsprechung stammt aus einem Grab des 1. Jhs. n. Chr. aus Olbia (Fundliste 5, 2). es handelt sich meiner Meinung
nach um eine Maske der römisch-parthischen Gruppe, die mutwillig »keltisiert« wurde.
Fundliste 5: goldmasken aus römisch-parthischer Zeit
ukraine
1 Pantikapeion / Kerč (Krim / UA)
a Glinišče
Grabkammer mit Steinsarkophag, ca. 4 m eingetieft
und überhügelt
Maße: H. 22,4 cm. – Gew. 264,4 g.
Dat.: 3. Jh.
Lit.: Benndorf 1878, 305-307 Nr. 7. – Kondakof / Tols-
298
toi / Reinach 1891, 69 f. Abb. 94. – Behn 1955,
Taf. 8, 1. – Rieth 1973, 33 f. Abb. 11. – Šarov 2003, 52
Abb. 16, A.
b genauer Fundplatz unbekannt
1868 vom Direktor des Museums in Kerč angekauft
»Maske eines bärtigen Mannes mit diadem«
Lit.: unpubl., erwähnt bei Šarov 2003, 40.
D. Quast · Goldener Sepulkralschmuck der römerzeit aus Ṭarṭūs / Antarados
2 olbia / Parutino (Mykolajiwskaja obl. / ua)
Grabhügel, 1832 ausgegraben
Maße: H. 15 cm
Dat.: 1. Jh. n. Chr.
anmerkung: das im kat. essen 1967 abgebildete Foto
scheint eine andere Maske zu zeigen als das sonst
publizierte Bild. ob dies an der Perspektive der auf-
nahme oder an einer späteren »Verformung« liegt, ist
nicht zu bestimmen. Wichtige Merkmale (Haaransatz,
nase, augen, Mund) stimmen aber überein.
Lit.: Ouvaroff 1855, 38 f. Taf. 14, 1. – Benndorf 1878,
307 Nr. 8. – Behn 1955, Taf. 8, 2. – Kat. Essen 1967,
93 Nr. 248 Taf. 56. – Šarov 2003, 55 Abb. 17, B. – Nylén / Lund Hansen / Manneke 2005, 32 Abb. 29, a.
Nicht aufgenommen wird hier eine Goldmaske aus Zalevki (Čerkaskaja obl. / UA) aus einem unklaren Befunde (Hort?
Grabfunde?) des 1. Jhs. n. Chr. (Shchukin 2003, 27 Abb. 9). Die Maske gehört nicht zur römisch-parthischen Gruppe.
Die ausgeschnittenen Augen, Nase und Mund verbinden sie vielmehr mit zentralasiatischen Exemplaren (Džallak-Džebe;
ketmen′tëbë, beide KG) (vgl. Anm. 124). Auch die jüngeren Gesichtsmasken aus dem Ural- und Obgebiet weisen
diese Merkmale auf (vgl. anm. 129).
Syrien
3 Balanaia / Bāniyās (gouv. Tartus / SYR), Sammlung de
clercq
Befund unklar
Maße: H. 18 cm. – B. 12 cm. – Gew. 40 g.
Lit.: de Ridder 1911, 17 Nr. 17.
4 Zenobia / Halebiya (gouv. deir ez-Zor / SYr)
Frauengrab, mumiiziert, in einem bemalten Sarkophag, anscheinend aus dem Grabturm ca. 1,5 km
südlich der Stadt (Hoffmann 1878, 26; Sarre / Herzfeld
1911, 166; 1920, 365-367 Taf. 75; Lauffray 1991,
221-224 »La Tour 120«. – Zu dieser Zuweisung kommt
auch Fick 2004, 168-171).
Maße: unbekannt
Dat.: nach der Mitte des 3. Jhs.
Lit.: Hoffmann 1878, 25-27 (mit abdruck älterer Fundberichte). – curtis 1995, 229. – Fick 2004, 168-171.
5 emesa / Homs (SYr) Tell abu Sabun, Grab 1 (Abb. 11,
1)
Maße: H. 19 cm. – B. 18 cm. – Gew. 147 g.
Dat.: 1. Hälfte 1. Jh. n. Chr.
Lit.: Seyrig 1952, 209 Taf. 26. – Behn 1955, Taf. 2, 2.
– Rieth 1973, 32 Abb. 8a. – Fortin 1999, 201 Nr. 177.
6 Ṭarṭūs / Antarados (SYR)
a rGZM (Abb. 2)
b Sammlung de clerq
Maße: H. 16 cm. – B. 12 cm. – Gew. 37,75 g.
Lit.: de Ridder 1911, 17 Nr. 19.
c Musée du Louvre, 1872 erworben, ohne weitere
angaben
Identisch mit b? anfragen im Louvre blieben leider unbeantwortet.
Lit.: curtis 1995, 229 anm. 26.
d Museum Beirut, ohne weitere angaben
Lit.: Seyrig 1952, 209 anm. 1.
7 »Syrien«, genauer Fundort unbekannt (Abb. 20;
21, 1)
2 exemplare aus dem rGZM
Vgl. Anhang, Nr. 1.
libanon
8 Baalbek (gouv. Beqaa / LB)
a Museum Beirut, ohne weitere angaben (Abb. 15, 2)
Lit.: Seyrig 1952, 209 anm. 1. – Blas de roblès / Pieri / Yon 2004, 95 u. Buchcover. – Jidejian 1998, 200.
– Fick 1999, 78 Abb. 1
b Sheikh abdallah-Hügel
Maße: H. 12,7 cm. – B. 11 cm.
Lit.: Fick 1999, 81 Abb. 2.
c Sharaune, nahe der ehemaligen römischen Stadtmauer
Lit.: erwähnt bei van ess u. a. 1999, 40.
9 Beirut, nekropole kantari
Maße: H. 15 cm. – B. 12,5 cm.
Lit.: curvers / Stuart 1995, 17. – kat. Paris 1998b, 194 f.
10 Byblos (gouv. Ǧabal Libnān / LB)
a Musée du Louvre
Lit.: Sargnon 1969, 56 Abb. unten rechts. – Nach Curtis 1976, 65 anm. 25, soll die Maske aus Ṭarṭūs stammen.
b Musée du Louvre
Maße: H. 15 cm.
Lit.: de Ridder 1924, 205 Nr. 2082 Taf. 31.
HONESTA MISSIONE – Festschrift für Barbara Pferdehirt
299
c Verbleib unbekannt (Abb. 19, 1)
Maße: Gew. 29 g, keine weitere angaben, der abbildung zufolge etwa lebensgroß.
Lit.: Auktionskatalog 1899, 9 Nr. 170 Taf.
d ohne weitere Informationen, Pharahon collection
»a number of gold masks from Byblos and Sidon in a
private collection in Beirut«
Lit.: curtis 1995, 229 anm. 25.
11 Sidon / Şaydā (gouv. al-Ǧanūb / LB)
a Museum für kunst und Gewerbe, Hamburg
(Abb. 15, 1)
Maße: H. 14,7 cm. – B. 16,1 cm. – Blechstärke 0,060,12 mm. – Gew. 25,88 g.
Dat.: 2./3. Jh.
Lit.: von Mercklin 1926, 308-311 Abb. 12; 1930,
167 Nr. 861 Taf. 48. – Behn 1955, Taf. 2, 1. – Hoffmann / von Claer 1968, 195-198 Nr. 131. – Rieth 1973,
32 Abb. 5. – Curtis 1995, 228.
b-g aus demselben Hypogäum stammen sechs weitere Goldmasken, insgesamt also sieben (von Mecklin
1926, 293).
h »Mädchengrab« (Abb. 19, 2)
Maße: H. 14,8 cm. – B. 12,5 cm.
Lit.: Auktionskatalog 1896, 23 Nr. 173 Taf. 7, 1 (nach
Despini 2009, 25, beindet sich die Maske im Musée
du Louvre).
i Befund unklar, vom Musée du Louvre (Inv.-Nr. AO
3988) 1902 angekauft (Abb. 14, 1)
Maße: H. 20 cm. – B. ca. 19 cm.
Lit.: Kat. Paris 1958, 176. – Sargnon 1969, 56 Abb. unten links (dort irrtümlich Byblos als Fundort genannt).
– Kat. Brüssel 1986, 213 Nr. 242. – Curtis 1995, 228.
– kat. Paris 1998b, 147.
j Befund unklar, Musée du Louvre (Inv.-Nr. AO
25065bis), ehem. Sammlung de clercq, 1968 erworben, nach curtis »very similar to ao 3988«
(Abb. 14, 2)
Maße: H. 16,6 cm. – B. 13,8 cm.
Lit.: Kat. Venezia 1988, 593 Nr. 55. – Curtis 1995, 228;
bei de Ridder nicht zu identiizieren.
k Befund unklar, eremitage Sankt Petersburg
keine weiteren angaben
Lit.: Sotheby’s catalogue 9th november 1931, Lot
Nr. 147 (non vidit). – curtis 1995, 229.
l Befund unklar, Sammlung nelidow (Abb. 16, 2)
Maße: H. 15 cm. – B. 13 cm.
Lit.: Pollak 1903, 19 Nr. 40 Taf. 7, 40. – Rieth 1973, 32
Abb. 8, d (die Unterschriften der Abb. 8b und 8d sind
vertauscht).
m kunsthandel London, ohne weitere Informationen
»Two gold masks that recently passed through the
London salesrooms were said by the owner to come
from Sidon«
Lit.: curtis 1995, 229 anm. 24.
n Pharahon collection, ohne weitere Informationen
»a number of gold masks from Byblos and Sidon in a
private collection in Beirut«
Lit.: curtis 1995, 229 anm. 25.
o Befund unklar, cannes, Musée de la castre, donation Lycklama (Inv.-Nr. 877.03.01) (Abb. 16, 1)
Maße: H. 14,5 cm. – B. 13 cm.
Lit.: unpubl., erwähnt bei krien-kummrow 1961, 907.
12 »Libanon«
Seyrig erwähnt mehrere exemplare vom »Markt«
Lit.: Seyrig 1952, 209 anm. 1.
Israel
13 Jerusalem
Befund unbekannt
Maße: H. 14 cm. – B. 12,3 cm. – Gew. 13 g.
Dat.: 1./2. Jh.
Lit.: Curtis 1995, 226 Abb. 27, 1. – Kat. Bonn 2012,
59 Nr. 48.
Irak
14 Babylon / al-Ḥilla (gouv. Bābil / IRQ)
Mehrere, nur in alten Publikationen beschriebene
(mögliche) Goldmasken.
a »skeletons with thin gold-leaf covering the faces«,
»similar masks were found« in niniveh (= Fundliste
Nr. 15)
Lit.: rassam 1897, 350. – curtis 1995, 229.
300
b »das antlitz war vielfach durch aufgelegte dünne
Goldblätter, ›Goldschaum‹, verhüllt«
Lit.: koldewey 1925, 213.
c »la igure du defunt était couverte d’une feuille
d’or très mince«
Lit.: Heuzey 1882, 52 anm. 2.
D. Quast · Goldener Sepulkralschmuck der römerzeit aus Ṭarṭūs / Antarados
d »une assez grande quantité d’or en feuilles (feuilles d’or à l’usage des doreurs), destiné à couvrir la facies du cadavres«
Lit.: Mohl 1853, 497.
e mehrere Gräber erwähnt bei reuther 1926,
250-264 bes. 261 f.: »Blattgold über dem Schädel«,
»möglicherweise die Vergoldung einer verwitterten
Totenmaske« (Ziegelgrab 32); 261: »kopf, auf dem
wir wieder Blattgold fanden«; 264: »über dem Schädel wurden Spuren von Blattgold festgestellt« (Grab
22/23); »über dem kopfe […] Blattgold« (Grab 27);
»zwischen den Stücken des zerdrückten Schädels lagen kleinere Stücke Blattgold« (Grab 25 p1); »über
dem Schädel [...] kleine Menge Blattgold« (Grab 25
o2).
15 niniveh / Mosul (gouv. ninawa / IrQ)
a »Frauengrab«
Maße: H. 13,9 cm. – B. 14,2 cm.
Dat.: 2./3. Jh.
Lit.: Behn 1955, Taf. 3, 2. – Curtis 1976, 62 Abb. 88;
1995, 226 f. Abb. 27, 3.
b »weniger reiches Grab«
Maße: H. 16,5 cm. – B. 15,3 cm.
Dat.: 2./3. Jh.
Lit.: Behn 1955, Taf. 3, 1. – Curtis 1976, 61 Abb. 87;
1995, 227 Abb. 27, 2.
16 Nippur / Nuffar (Afak, gouv. Al-Qādisiyyah / IRQ)
a Pantoffelsarkophag n 133
unverziertes, glattes Goldblatt (Abb. 10)
Maße: H. 17,2 cm. – B. max. 14 cm.
Dat.: 2. Jh.
Lit.: Richter 2011, 157. 262 Nr. N 133 Taf. 74, 3 (zur
datierung vgl. ebenda 182). (Wohl identisch mit der
erwähnung »there as also a large leaf of gold for covering the face« bei Peters 1897, 227)
b aus Gruft, Interpretation nicht gesichert
unverziertes, glattes Goldblatt
Maße: H. 13,6 cm. – B. max. 11,2 cm.
Dat.: 2. Jh.
Lit.: Richter 2011, 156 f. Anm. 90 Taf. 74, 2.
nicht aufgenommen:
curtis führt mit Bezug auf Legrain eine Maske auf, die
allerdings lt. richter nur 2,54 cm groß ist und somit als
Totenmaske ausscheidet. Sie stammt aus einem Topfgrab (Grab 566 der IV. expedition).
Lit.: Legrain 1928, 212 Nr. 18 Abb. auf S. 211. – Fischer 1904, 416 Abb. 10. – Curtis 1995, 229. – Richter
2011, 157 anm. 101; 173.
17 uruk / Warka (gouv. al-Mutannā / IRQ)
a »thin gold leaf sometimes appears to have covered
the face like a veil«
Lit.: Loftus 1857, 211. – curtis 1995, 229.
b Gräber 377 (Pantoffelsarkophag), 406 (?) (Ziegelgrab), 441 (?) (Ziegelgrab)
(Spuren von Goldfolie und -staub auf der Stirn, ganz
spärliche reste von Gold, etwas Gold)
Lit.: Schmidt 1979, 80. 83 f.
Saudi arabien
18 Thaj, Tell al-Zayer (prov. aš-Šarqīya / KSA)
Grab eines ca. sechsjährigen Mädchens
Maße: H. 17,5 cm. – B. 13 cm.
Dat.: 1. Jh. n. Chr.
Lit.: al-Hashash u. a. 2001, 24 Taf. 47. – Kat. Paris 2010, 392-397 Nr. 231. – Kat. Berlin 2010, 168
Abb. 1.
fundort unbekannt
19 Musée du Louvre
ohne Fundortangabe publiziert; anfragen blieben leider unbeantwortet.
a Maße: H. 17 cm. – B. 13 cm (nach den Maßen
könnte es sich um de Ridder 1911, 17 Nr. 18, handeln)
(Abb. 15, 3)
Lit.: Coche de la Ferté 1956, 37 Abb. oben rechts.
b ohne weitere angaben (Abb. 16, 3)
Lit.: Coche de la Ferté 1956, 37 Abb. unten links.
20 Musée royaux d’art et d’Histoire, Brüssel, 1861 erworben
Maße: H. 17 cm. – B. 12 cm.
Lit.: Curtis 1995, 229 f. Abb. 27, 4 Anm. 36.
21 Staatliche Museen zu Berlin, antikensammlung
a Maße: H. 13,5 cm.
Lit.: Greifenhagen 1975, 106 f. Nr. 5 Taf. 74, 5.
b Maße: H. 14 cm.
Lit.: Greifenhagen 1975, 107 Nr. 6 Taf. 74, 6.
HONESTA MISSIONE – Festschrift für Barbara Pferdehirt
301
c Maße: H. 12,7 cm. – B. 12,9 cm.
Lit.: Greifenhagen 1975, 127 f. Abb. 50.
22 ehem. Sammlung de clercq
de ridder 1911, 16-18, nennt insgesamt 7 Masken.
2 Exemplare gelangten 1968 in den Louvre (Rev.
Louvre 18, 1968, 328), ohne dass identiiziert werden
kann, um welche beiden der bei de ridder katalogisierten Stücke es sich handelt. anfragen im Louvre
blieben leider unbeantwortet.
23 Sammlung oppenländer, Waiblingen
Lit.: erwähnt bei Hoffmann / von claer 1968, 198. –
Evtl. handelt es sich um Nr. 24.
Lit.: Greifenhagen 1970, Abb. 60. Ebenda 73 erwähnt,
dass er das Foto von Herrn erwin oppenländer erhalten habe. evtl. handelt es sich bei der abgebildeten
Maske um diejenige aus der Sammlung oppenländer
(Nr. 23).
25 ohne Fundort, Burgmuseum deutschlandsberg
Maße: H. 14,7 cm. – B. 11,3 cm.
die Maske weicht deutlich von den anderen bekannten eisenzeitlichen exemplaren ab. Ihre beste entsprechung stammt aus einem Grab des 1. Jhs. n. Chr. aus
olbia (= Fundliste 5, 2). Vermutlich raubgräberfund
mit verschleierter Fundortangabe.
Lit.: Kat. Gorizia 2002, 87 Nr. 86. – Guštin 2009, 137
Abb. 1.
24 Verbleib unbekannt
Maße: H. max. 12 cm.
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HONESTA MISSIONE – Festschrift für Barbara Pferdehirt
309
ZusAmmenFAssung / ABstrAct / résumé
goldener Sepulkralschmuck der römerzeit aus Ṭarṭūs / Antarados (SYR)
Im RGZM beindet sich ein kleiner Fundkomplex aus Ṭarṭūs, dem antiken Antarados, in Syrien. Die Objekte stammen
vermutlich aus einem bereits in den 1870er Jahren geplünderten Hypogäum. Sie wurden aus sehr dünnem Goldblech
gefertigt und dienten als Totenschmuck. Von besonderem Interesse ist eine Gesichtsmaske, die aufgrund ihrer geringen
Größe wohl einer kinderbestattung zuzuordnen ist. das exemplar aus Ṭarṭūs / Antarados gehört zu einer Gruppe, die
aufgrund ihrer Verbreitung und Zeitstellung als »parthisch-römisch« bezeichnet wird. Vermutlich sind die Totenmasken
dieser Gruppe unter Einluss aus dem römischen Ägypten entstanden. Besonders die vergoldeten Stuckmasken stehen
diesen Masken nahe, stellen sie doch sowohl hinsichtlich des konzepts als auch der zeitlichen Stellung vergleichbare
erscheinungen dar. Bezeichnenderweise treten die Goldmasken zuerst und in großer anzahl in den wichtigen Hafenstädten und religiösen Zentren wie Byblos, Sidon, emesa und Baalbek in den Gräbern der lokalen eliten und der
wohlhabenden Mittelschicht auf. Die Masken der parthisch-römischen Gruppe lassen sich erstmals im 1. nachchristlichen Jahrhundert nachweisen und wurden bis in das 3. Jahrhundert hinein benutzt. anscheinend verloren sie mit der
durchdringung christlicher Glaubensvorstellungen und Bestattungssitten ihre Bedeutung.
Gold sepulchral ornaments of the Roman period from Ṭarṭūs / Antarados (SYR)
In the RGZM there is a small inds complex from Ṭarṭūs, ancient Antarados in Syria. The objects probably come from a
hypogeum already plundered by the 1870s. They were made of very thin gold-plate and served as mortuary ornaments.
of particular interest is a face-mask, which because of its small size can probably be assigned to a child’s burial. The
specimen from Ṭarṭūs belongs to a group called as a result of its distribution and dating »Parthian-Roman«. Presumably,
the death-masks of this group developed under the inluence of Roman Egypt. Especially the golden stucco masks are
related to the masks, as they represent comparable aspects in regard to the concept as well as the chronological placement. Signiicantly the gold masks irst appear and in large numbers in the graves of the local elites and the rich middle-class in the important harbour towns and religious centres, such as Byblos, Sidon, emesa and Baalbek. The masks
of the Parthian-Roman group are irst seen in the 1st century ad and were in use up to the 3rd century. apparently they
Translation: c. Bridger
lost their importance with the permeation of christian beliefs and burial rites.
Parure funéraire en or de l’époque romaine provenant de Ṭarṭūs / Antarados (SYR)
Le rGZM possède un petit ensemble provenant de Ṭarṭūs, l’antique Antarados, situé en Syrie. Les objets appartiennent
vraisemblablement à un hypogée qui fut déjà pillé dans les années 1870. Ils furent exécutés à l’aide de feuilles d’or
très ines et servaient de parure funéraire. Notre attention se porte particulièrement sur un masque, qui, vu ses faibles
dimensions, conviendrait à une sépulture d’enfant. L’exemplaire de Ṭarṭūs appartient à un groupe qualiié de »parthoromain« sur la base de sa distribution et de sa datation. Les masques funéraires de ce groupe pourraient avoir vu le jour
sous l’inluence de l’Egypte romaine. Les masques en stuc, en particulier, ressemblent à ces masques quant au concept
et à leur position chronologique. et, fait révélateur, les masques en or apparaissent en grande quantité d’abord dans
les tombes des élites locales et de la classe moyenne aisée des villes portuaires et centres religieux importants comme
Byblos, Sidon, Emesa et Baalbek. Les masques du groupe partho-romain sont identiiés à partir du 1er siècle ap. J.-c. et
furent utilisés jusqu’au 3e siècle. Ils perdirent apparemment leur importance avec la pénétration des croyances et rites
Traduction: Y. Gautier
funéraires chrétiens.
dieter Quast
römisch-Germanisches Zentralmuseum
Forschungsinstitut für archäologie
ernst-Ludwig-Platz 2
55116 Mainz
quast@rgzm.de
310
D. Quast · Goldener Sepulkralschmuck der römerzeit aus Ṭarṭūs / Antarados