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Erstmals befaíhe sich 1913 R. Beltz mit Plattenfibeln. AIs eine Variante der Brillenfibeln führte er jene auf, bei denen an Stelle der Spiralscheiben massive Platten treten. Wahrend die Heimat der Brillenfibel auf der Balkanhalbinsel liege, von wo sie einerseits nach Süditalien, andererseits nach Kroatien, Ungarn und Osterreich gelangt sei, sei ihre Entwicklung zur Platten-und VierpafHibel »an verschiedenen Stellen spon-tan vor sich gegangen« l. Mit einer gro~eren Anzahl vor allem griechischer Fibeln beschaftigte sich 1926 Ch. Blinkenberg. Er datierte alle Stücke in geometrische oder archaische Zeit. Die altesten seien noch vor dem Ende des 8. Jhs. in den Boden gekommen. Sie sind nach Blinkenberg in ganz Griechenland und in Kleinasien verbreitet, aber auch in den griechischen Kolonien Unteritaliens nicht gerade sparlich vorhanden (z. B. in Gela) 2. J. Sundwall unterteilte die Plattenfibeln mit zwei »geschlossenen Platten« in solche ohne Reste einer Ach-terschleife und in Fibeln mit »Achterschleife als erstarrter Rest« (Sundwall). Er betrachtete sie als Ent-wicklung des hallstattischen Kulturkreises unter Einwirkung nordischer Plattenfibeln, d. h. er rechnete nicht mit südlichem Ursprung 3. Die Hallstatter Fibel gehort zur Gruppe der Brillenfibeln mit Plattenbügel, denen K. Kilian 1972 u. a. sei-nen Aufsatz »Zum italischen und griechischen Fibelhandwerk des 8. und 7. Jahrhunderts « gewidmet hat 4. Er unterschied dort zwischen zweiteiligen Brillenfibeln mit beinernen Platten (Kilian versteht unter zwei-teilig eine Konstruktion aus Bügeltrager und Platte) und solchen mit Platten aus Bronze, Blei, Silber oder Gold. Fibeln mit Beinplatten sind nach Kilian im wesentlichen protokorinthisch; vereinzelte Beispiele datieren gegen die Mitte des 6. Jhs. (z. B. aus Sala Consilina). Sie sind von Selinunt im Westen über ganz Griechen-land bis nach Ephesus im Osten verbreitet s. Es handelt sich dabei um aus Bein oder Elfenbein gefertigte Platten, die mit eingeschnitzten (eingestempelten) Kreisbahnen, Punktaugen, Flechtbandern oder auch bernsteinbesetzten runden Vertiefungen 6 verziert sind. Die beiden gro~en Scheiben werden durch einen Steg verbunden, der an seinen Enden mit je einem Kreisornament und entsprechendem Umri~ abschlie~t (Abb. 1, 1-3) 7. Eine Fibel dieser Form aus der Nekropole Sala Consilina hat Kilian als lokale N achahmung der griechischen Objekte angesprochen 8. Brillenfibeln mit Metallbügelplatte lassen sich in regionale Gruppen aufteilen, die sich dann auch formen-kundlich voneinander abheben. K. Kilian úhlte au~er den griechischen eine epirotisch-bosnische, eine dalmatinische, eine italische 9 und eine istrische Variante auf. Zur nordlichsten, istrischen Gruppe gehoren nach Kilian au~er der Fibel aus Hallstatt auch eine unver-zierte, gewolbte Plattenbuckelfibel aus St. Kanzian, ein Exemplar aus Santa Lucia Grab 1095 mit sternfor-mig angeordneten Kreisen und-wiederum dieser nahestehend-die Fibel aus dem niederosterreichischen Depot von Gro~weikersdorf ID, das H. Müller-Karpe und P. Betzler übereinstimmend in den jüngsten Abschnitt der Urnenfelderperiode B gestellt haben ". Zu diesen Fibeln sind drei weitere hinzuzufügen: Zwei Kleiderverschlüsse aus der Nekropole von Brez.ec (Istrien), die ebenfalls unverziert und (wohl) kon-vex sind und demnach dem Kanzianer Exemplar nahestehen 12, sowie ein zweites Stück aus Santa Lucia, Grab 489, das mit einer zweischleifigen Bogenfibel mit glattem Bügel vergesellschaftet ist 13. Diese Kom-bination erlaubt eine Datierung des Fundes spatestens nach Horizont 3 (bzw. Zeitgruppe Sveta Lucija 1/2, 11/ 1 nach Parzinger) 14. Alle diese Fibeln zeichnen sich vor allem durch ihre getrennt gearbeiteten Platten (unter Berücksichtigung von Nadel und N adelhalter also als mehrteilig zu bezeichnen) und dementsprechend durch das Fehlen eines Mittelsteges aus. Ausnahmsweise gehort eine Fibel aus Novo mesto zwar regional in Kilians »istrische« Gruppe, formenkundlich weichtsie abervon den anderen Stücken durch ihre einteilige Schauseite und den
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